Die Deutschland-Zentrale des weltweit erfolgreichsten Möbelhändlers, Ikea, befindet sich in Wallau, einem kleinen Ort im hessischen Taunus. Dort entwickelt Deutschland-CEO Walter Kadnar mit seinem Team neue Strategien für das Unternehmen. Angesichts der weit verbreiteten Präsenz von Ikea-Produkten in deutschen Haushalten lautet das Erfolgsrezept weiterhin: „Wir machen vieles anders als die anderen.“
Ikea plant eine City-Offensive und möchte näher an die Menschen in den Städten herankommen. Nach erfolgreichen Pilotprojekten in Berlin, München und Ravensburg ist geplant, Planungsstudios in ganz Deutschland zu eröffnen. Zu den ersten Standorten gehören Köln und Stuttgart, wo Ikea in Einkaufszentren ziehen wird, um ein individuelles Kundenerlebnis zu bieten.
In den geplanten City-Standorten wird es kein traditionelles Ikea-Sortiment mit meterhohen Regalen geben. Stattdessen sollen Kunden mit Einrichtungs-Experten zusammenarbeiten, um ihre Einrichtung zu planen und direkt nach Hause liefern zu lassen. Walter Kadnar erwägt auch ehemalige Karstadt-Immobilien als potenzielle Standorte und betont, dass Ikea keine Option ausschließen wird.
Des Weiteren plant Ikea weitere Preissenkungen, nachdem bereits im letzten Jahr rund 2600 Artikel reduziert wurden. Dies betrifft nicht nur Möbel, sondern auch die Gastronomie und den Lieferservice. Diese Preissenkungen sind laut Kadnar keine kurzfristige Marketingstrategie, sondern eine langfristige und kalkulierte Entscheidung, um die Einsparungen an die Kunden weiterzugeben.
Darüber hinaus strebt Ikea eine Vorreiterrolle im Bereich Elektromobilität an. Bis 2028 sollen 1000 Schnell-Ladestationen in Deutschland errichtet werden, und in Berlin plant das Unternehmen, ab dem kommenden Geschäftsjahr alle Speditionslieferungen mit E-Lieferwagen abzuwickeln. Kadnar betont die Bedeutung politischer Unterstützung für den Ausbau der Stromnetze, um die E-Mobilität in Deutschland voranzutreiben.