Die Frauenmannschaft des Hamburger SV hat eine erfolgreiche Premiere im Volksparkstadion gefeiert. Vor 16.529 Zuschauern gewannen sie im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:0 und zogen damit ins Halbfinale ein. Ein historisches Spiel, das auch die Möglichkeiten des Frauenfußballs in Hamburg unterstreicht und gleichzeitig als Werbung für die EM-Bewerbung des DFB 2029 dient.

Emilia Hirche erzielte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das erste Tor für den HSV (45.+1), während Vildan Kardesler in der 69. Minute auf 2:0 erhöhte, vorbereitet von Lisa Baum. „Vor dem Spiel waren mehr als 16.000 Tickets verkauft“, so die Mitteilung. Der Zuschauerrekord bei Frauen-Spielen in Hamburg liegt bei 19.710, erzielt im September 2023 beim Treffen zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV.

Der Weg zum Aufstieg

Die HSV-Frauen spielen seit der letzten Saison in der 2. Bundesliga und belegen aktuell den 6. Platz, lediglich zwei Punkte von der Aufstiegszone entfernt. Sie erlebten einen unglücklichen Start in die Rückrunde mit einer 1:2-Niederlage gegen Union Berlin. Die Tatsache, dass sowohl die Frauen- als auch die Männerteams des HSV in dieser Saison in die erste Liga aufsteigen könnten, bringt zusätzliche Spannung.

Christian Okun, der Präsident des Hamburger Fußball-Verbands, betont die Wichtigkeit der Förderung von Mädchen- und Frauenfußball, was sich nicht nur in der Leistung des Teams, sondern auch in der steigenden Zuschaueranzahl widerspiegelt.

Bewerbung für die Frauen-EM 2029

Parallel zu den sportlichen Erfolgen der HSV-Damen plant der DFB, die UEFA Frauen-EURO 2029 in Deutschland auszurichten. Der Beschluss des DFB-Präsidiums, seine Bewerbung einzureichen, wurde am 20. September 2024 gefasst. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat betont, dass die nachhaltige Entwicklung im Frauenfußball für diese Bewerbung höchste Priorität hat. Die Frauen-EM wäre nach der Männer-EM 2024 das nächste große Turnier in Deutschland.

Für die Bewerbung sind mindestens ein Stadion mit 50.000 Sitzplätzen, drei mit 30.000 und vier mit 20.000 nötig. Die UEFA wird bis zum 1. Oktober 2024 detaillierte Anforderungen an die Bewerber stellen. Vorläufige Bewerbungsunterlagen sind bis zum 12. März 2025 einzureichen. Der DFB hatte bereits seine Bewerbung um die Frauen-WM 2027 verloren, daher soll die Bewerbung um die EM nun umso mehr überzeugen.

17 Städte im Rennen um die Austragung

Bisher haben 17 Städte in Deutschland Teilnahmeerklärungen eingereicht, darunter auch Hamburg mit dem Volksparkstadion. Heike Ullrich, DFB-Generalsekretärin, zeigt sich erfreut über das Interesse an der Ausrichtung der Frauen-EM. Die endgültige Entscheidung über die Ausrichterstadt wird im Dezember 2025 durch das UEFA-Exekutivkomitee bekannt gegeben.

Das Turnier soll mit 16 Teams an 31 Spieltagen ausgetragen werden und könnte eine große Bühne für den Frauenfußball in Deutschland bieten.

Weitere Informationen zu den Bewerbungen des DFB finden Sie in den Artikeln der FAZ, Sportschau und DFB.