Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen hat mit einem dramatischen Sieg im Oberliga-Kellerduell gegen den OHV Aurich II einen wichtigen Schritt aus der Abstiegszone gemacht. In einem spannenden Spiel, das am 26. Januar 2025 stattfand, gewannen die Schwaneweder mit 32:31 (14:13). Der Torwart Dominik Koppenstein spielte eine Schlüsselrolle, als er den entscheidenden Freiwurf des Gegners an den Innenpfosten lenkte. Mit diesem Sieg überholte die HSG den HC Bremen in der Tabelle und ist nun Drittletzter in der Oberliga.

Das Spiel begann für die HSG mit einem schwierigen 3:7-Fehlstart, bevor das Team eine Wende einleitete und mit einem 4:0-Lauf den Anschluss fand. Wichtige Faktoren für den späteren Erfolg waren die engagierte Manndeckung gegen Aurichs Topscorer Jannik Neumann, der immerhin acht Tore erzielte, und Koppensteins bemerkenswerte 50-prozentige Abwehrquote bis zur Pause. Ein weiterer herausragender Spieler war Jonas Keller, der schließlich auf zehn Tore kam und mit seinem Treffer zum 31:31 das Team zurück ins Spiel brachte.

Nach der langen Durststrecke – Aufhebung des Bierverbots

Besonders bemerkenswert war die Ankündigung eines HSG-Spielers nach dem Spiel, dass das zuvor verhängte Bierverbot aufgehoben wird. Die Mannschaft hatte in den letzten sieben Wochen auf den Genuss von Bier nach dem Training und Spielen verzichtet. Trainer Thorben Kruse hatte das Verbot nach einer enttäuschenden Hinrunde, in der die HSG unter anderem eine enge 29:30-Niederlage gegen die HSG Delmenhorst hinnehmen musste, veranlasst. Linksaußen Marcel Behlmer zeigte sich optimistisch für die Rückrunde und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Rückkehr von Kevin Ritter, der nach der letzten Saison als Co-Trainer bei den Bundesliga-Frauen des VfL Oldenburg tätig war. Da die Frauenmannschaft spielfrei war und HSG-Spielmacher Malte Luhrmann krankheitsbedingt ausfiel, konnte Ritter überraschend wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Trainer Kruse lobte Ritter für seine Torgefahr und seine kreativen Ideen während des Spiels.

Die Herausforderungen des Handballs

Im Kontext des Handballsports in Deutschland kämpfen viele Vereine, einschließlich der HSG, mit einer Vielzahl von Herausforderungen. Ein Bericht von sport-nachgedacht.de weist darauf hin, dass die Beliebtheit des Handballs, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, zurückgeht. Dies führt zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen und erschwert die Rekrutierung von neuen Ehrenamtlichen.

Insbesondere für die HSG stehen die Themen Mitgliederentwicklung, Finanzierung und die Rekrutierung von Ehrenamtlichen im Vordergrund. Die steigenden Kosten im Sport und die Notwendigkeit, die Vereinsstrukturen zu überarbeiten, sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Rolle der Frauen im Handball zu stärken und die Qualität des Trainings im Kinder- und Jugendbereich zu verbessern.

Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen ist bestrebt, die positiven Impulse aus dem letzten Spiel zu nutzen und entgegen der allgemeinen Tendenzen in der Sportlandschaft, den Handballsport attraktiver zu gestalten. Die frisch wiedererlangte Motivation könnte der Schlüssel zum Erfolg in der Rückrunde sein.

Für die HSG steht in der aktuellen Saison viel auf dem Spiel, und nach diesem wichtigen Sieg gibt es Grund zur Hoffnung auf bessere Zeiten.