In der von Kiew kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk kam es zu einem verheerenden russischen Luftangriff, bei dem Dutzende Menschen verschüttet wurden. Laut dem Sprecher der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkowskyj, befinden sich 95 Personen unter den Trümmern eines als Notunterkunft genutzten Internats. Viele der Betroffenen sind ältere Menschen, die nicht in der Lage waren, sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Der ukrainische Generalstab gab bekannt, dass eine russische Gleitbombe das Gebäude traf und dass die ukrainischen Rettungsteams mit den Such- und Rettungsarbeiten begonnen haben. Dmytraschkowskyj berichtete, dass unter den Trümmern Schreie zu hören seien. Die ukrainischen Behörden haben die russische Seite im Vorfeld über die Anwesenheit von Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, informiert. Bislang gibt es jedoch keine offizielle Stellungnahme aus Russland.

Reaktionen und aktuelle Situation

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte ein Video, das das stark beschädigte Gebäude zeigt und Menschen in akuter Notlage. In seiner Ansprache kritisierte er die russische Armee scharf für die offensichtlich fahrlässige Taktik, die Zivilisten gefährdet. Die Region Kursk ist seit Monaten stark umkämpft, nachdem ukrainische Truppen im August die Grenze überschritten haben. Immer wieder gibt es Berichte über zivile Opfer in der Region.

Zusätzlich zu den Berichten über die Zivilisten in Sudscha kamen auch Meldungen über russische Raketenangriffe aus dem Gebiet Sumy hinzu, die die angespannte Lage in der Region weiter verschärfen. In den letzten Monaten hat Moskau mehrfach versichert, die Rückeroberung des umkämpften Gebiets Kursk anzustreben.

Kriegsberichterstattung und Herausforderungen für Journalisten

Inmitten dieser dramatischen Geschehnisse stand auch der Kriegsreporter Kurt Pelda von CH Media im Mittelpunkt eines Zwischenfalls. Pelda befand sich mit einem ukrainischen Militärfahrzeug in Sudscha, als sein Team von ukrainischen Soldaten angehalten und zur Militärkommandantur gebracht wurde. Dies geschah aufgrund eines Vorwurfs des illegalen Grenzübertritts.

Trotz gültiger Akkreditierungen wurden Pelda und seine Kollegen als potenzielle Spione wahrgenommen, was zu Komplikationen führte. Nach einem chaotischen Vorfall während ihrer Übergabe an den ukrainischen Grenzschutz, bei dem ein Alarm wegen einer Drohne ausgelöst wurde, wurden sie letztlich nach Sumi gebracht. Dort entschloss sich der Inlandgeheimdienst SBU, sie nach einer Überprüfung ihrer Dokumente und einer Warnung wieder freizulassen.

Kontext der Berichterstattung

Die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine ist intensiv und wird von verschiedenen politischen Positionen beeinflusst. Eine Analyse der Berichterstattung in deutschen Medien zwischen Februar und Mai 2022 zeigt, dass die Ukraine und ihr Präsident Selenskyj überwiegend positiv bewertet werden, während Russland und Putin fast ausschließlich negativ dargestellt werden. Die Mediensituation hat sich seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 weiterentwickelt, und in Deutschland wird zunehmend über diplomatische und militärische Maßnahmen zur Beendigung des Konflikts diskutiert.

Diese Entwicklungen und die Herausforderungen, die Journalisten wie Kurt Pelda erleben, verdeutlichen die prekäre Situation in der Region und die Komplexität des geopolitischen Konflikts zwischen der Ukraine und Russland, der durch die anhaltenden Kämpfe immer weiter angeheizt wird.

Für weitere Informationen zu diesen Themen lesen Sie die Artikel auf Remszeitung, Luzerner Zeitung und Bundeszentrale für politische Bildung.