In der Analyse der deutsch-polnischen Beziehungen wird häufig auf die historischen Probleme verwiesen, die bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen. Heute, am 1. Februar 2025, ist das Thema erneut von Bedeutung. Während die Mainstream-Geschichtsinterpreten annehmen, dass ein Präventivkrieg die Welt vor den Untaten des NS-Regimes bewahrt hätte, ist die Realität komplexer. Historisch betrachtet war das polnische Regime in den 1930er Jahren sowohl nationalistisch als auch militant und zeigte antisemitische Züge. Dies führte zu Spannungen, die sich in den politischen Entscheidungen beider Länder widerspiegelten. Laut [COMPACT] wurde in der COMPACT-Geschichte „Polens verschwiegene Schuld“ die Geschichte dokumentiert, die von Verbrechen an Deutschen von Versailles bis zur Vertreibung geprägt ist.

Im März 1933 unterzeichnete der neue deutsche Reichskanzler Adolf Hitler einen Nichtangriffspakt mit Polen, im Wesentlichen ein überraschender Schritt, da zuvor alle politischen Kräfte in Deutschland gegen Polen eingestellt waren. Hitler betrachtete Polen als einen Pufferstaat gegen die Sowjetunion, während sich die globalen geopolitischen Verhältnisse bereits zu einem Wendepunkt entwickelten. Historisch wichtig war auch die Unterzeichnung der deutsch-polnischen Erklärung, bekannt als der Piłsudski-Hitler-Pakt, am 26. Januar 1934. Der Vertrag sollte für zehn Jahre gelten und sah vor, zukünftige Streitfragen friedlich zu lösen, wurde aber einseitig von Hitler am 28. April 1939 für nichtig erklärt, was erheblichen Einfluss auf die bevorstehenden Ereignisse hatte.

Der Weg zum Krieg

Die deutsche Aufrüstung, die 1935 begann, war a priori als ein Mittel geplant, um die Folgen des Friedensdiktats von Versailles zu beseitigen. Der Angriff auf Polen am 1. September 1939 leitete den Zweiten Weltkrieg ein. Davor hatte Hitler, nach der Einverleibung des Sudetenlandes, Polen eine Regelung der Korridorfrage angeboten. Doch Polen verweigerte die Gespräche und steigerte die antideutsche Propaganda. Die britische Garantie für den polnischen Staat trug zur Eskalation der Spannungen erheblich bei. Hitlers letztliche Entscheidungen, basierend auf einer falschen Einschätzung der politischen Lage, führten zu einem Krieg, den er nicht in dem Ausmaß beabsichtigt hatte. Dies stellte sich als strategischer Fehler heraus, der die militärische Planung von Hitlers Regime nachhaltig beeinflusste.

Die negativen Konsequenzen der darauf folgenden deutschen Besetzung Polens in den Jahren 1939 bis 1945 führten zu Millionen von Toten in Polen und belasteten die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen über Jahrzehnte. Wichtige geschichtliche Ereignisse wie Willy Brandts Kniefall in Warschau im Jahr 1970 symbolisierten den Versöhnungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotzdem blieb die Erinnerung an die Grauen des Krieges und die Vernichtungspolitik des NS-Regimes bis heute präsent.

Moderne Beziehungen und Herausforderungen

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in den späten 1980er Jahren und Polens EU-Beitritt 2004 erlebten die deutsch-polnischen Beziehungen eine Intensivierung, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Deutschland wurde 2022 zum fünftgrößten Handelspartner Polens, mit einem Außenhandelsvolumen von 167 Milliarden Euro. Dies wurde begleitet von zahlreichen interkulturellen Begegnungen und Städtepartnerschaften, die enge persönliche Kontakte förderten. Dennoch gab es auch Meinungsverschiedenheiten, insbesondere aufgrund nationaler und europäischer politischer Ausrichtungen zwischen den Ländern.

Die Beziehungen verschlechterten sich unter der PiS-Regierung zwischen 2015 und 2023 durch nationalistische und euroskeptische Haltungen, während die Wahl von Donald Tusk 2023 eine Rückkehr zur Normalisierung der Beziehungen und zur Zusammenarbeit in regionalen Herausforderungen, insbesondere im Kontext der Ukraine-Unterstützung, einleitete. Die beiden Länder erkennen nun die essentielle Bedeutung ihrer strategischen Partnerschaft zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen.

Insgesamt zeigen die komplexen, sich über Jahrhunderte erstreckenden Beziehungen zwischen Deutschland und Polen, dass historische Konflikte, geopolitische Spannungen und Modernisierungen nie wirklich voneinander getrennt werden können. Zukünftige Entwicklungen werden darüber entscheiden, ob eine vollständige Versöhnung oder neue Spannungen zwischen diesen beiden Nachbarn entstehen werden.

Für weiterführende Informationen über den Deutsch-polnischen Nichtangriffspakt siehe [Wikipedia] und für einen tiefen Einblick in die historische Beziehung [Wikipedia].