In Hessen werden die Lebensräume für Wildbienen immer knapper. Die aufgeräumte Landschaft mit asphaltierten Ackerwegen und fehlenden Blühstreifen sowie wilden Ecken erschwert den Wildbienen das Überleben. Laut Biologe Niklas Krummel vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gehen Lebensräume wie unbefestigte Feldwege, Säume und Hecken zunehmend verloren. Diese Strukturen sind jedoch für viele Wildbienenarten von großer Bedeutung.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Wildbienenpopulationen in Hessen ist die Artenarmut an Pflanzen. Entlang von Wegen sind oft nur wenige Pflanzen wie Brennnesseln oder Gräser zu finden, während viele Wildbienenarten auf spezifische Pflanzenarten angewiesen sind. In Siedlungen könnten Wildbienen von Brachen oder anderen wilden Ecken profitieren sowie von Nistplätzen in Lehm verputzten Scheunen und Fachwerkhäusern.
In Hessen sind rund 440 Wildbienenarten beheimatet, wobei in den warmen Tieflagen der Rheinebene eine hohe Artenvielfalt festgestellt wird. Zu den häufigen Arten, die auch im heimischen Garten zu beobachten sind, gehören die Gehörnte Mauerbiene, die Rote Mauerbiene und die Gewöhnliche Bindensandbiene. Diese Arten spielen eine wichtige Rolle als Fremdbestäuber für viele Kulturpflanzen wie Äpfel und Kirschen, da rund 80 Prozent der wichtigsten Kulturpflanzen auf Fremdbestäubung angewiesen sind.
Der Schutz der Lebensräume für Wildbienen ist daher entscheidend nicht nur für den Erhalt der Artenvielfalt, sondern auch für eine gute Ernte von Obst und anderen Kulturpflanzen. Maßnahmen zur Förderung von Lebensräumen für Wildbienen sind daher von großer Bedeutung, um ihr Fortbestehen langfristig zu sichern.
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