Die Landeshauptstadt Wiesbaden plant für den Jahreswechsel 2024/2025 eine besondere Neuerung: Erstmals wird anstelle des traditionellen Feuerwerks eine Lichtershow vor dem Kurhaus stattfinden. Diese Entscheidung erfolgt im Kontext von zunehmend kritischen Diskussionen über die Zeitgemäßheit von Feuerwerken, insbesondere aufgrund von Umwelt- und Sicherheitsaspekten. Dabei wurden erhebliche Bedenken geäußert, da Feuerwerkskörper zur Luftverschmutzung beitragen, indem sie giftige Chemikalien und Feinstaub freisetzen.
Zusätzlich weisen Experten auf die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Feuerwerken hin, insbesondere bei Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma. Ebenso ist bekannt, dass der Lärm von Feuerwerkskörpern Stress bei Tieren verursacht, was zu Panik und Verhaltensstörungen führen kann. Sicherheitsaspekte sind ebenfalls ein großes Thema; Feuerwerke können Brände und Verletzungen verursachen.
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen
In diesem Jahr hat Wiesbaden Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit während der Lichtershow zu gewährleisten. So wird das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern im Bereich des „Bowling Green“ untersagt. Zudem sind große Taschen und Rucksäcke nicht erlaubt. Die Stadt- und Landespolizei werden Sicherheitskontrollen durchführen, wobei auch Taschen und Rucksäcke durchsucht werden dürfen. Eine verstärkte Polizeipräsenz wird zusammen mit einem privaten Sicherheitsdienst während der Veranstaltung sichergestellt, was auf positive Erfahrungen der vergangenen Jahre zurückzuführen ist.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnte kürzlich vor den Gefahren privater Feuerwerkseinsätze, insbesondere durch Verletzungen und Angriffe auf Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr in den letzten Jahren. 2024 verloren vier Menschen ihr Leben durch Feuerwerks-Explosionen, und zahlreiche Brände in Wohngebäuden sind dokumentiert. Unter dem Motto „Für ein sicheres Silvester“ fordern die DUH und 26 weitere Organisationen ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk, um sowohl Menschen als auch Tiere zu schützen und die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH, betont die Risiken des Umgangs mit Sprengstoffen und verweist auf den hohen jährlichen Feinstaubausstoß von etwa 4.500 Tonnen in Deutschland durch Feuerwerkskörper.
Die Diskussion um das Thema Feuerwerk spiegelt historische und kulturelle Traditionen wider. Dennoch stellen die gesundheitlichen Risiken, die Belastung für die Umwelt und der Tierschutz zentrale Aspekte dar, die laut den beteiligten Organisationen eine gesetzliche Regelung erfordern. Die DUH appelliert an die Politik, sofortige Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Tier zu ergreifen und sieht in einem möglichen Verbot eine Chance für öffentlich organisierte und sicherere Feuerwerke.