Enthüllung der Sicherheitsaffäre erschüttert Wiesbaden
Nachdem die Staatsanwaltschaft Wiesbaden Ermittlungen gegen den Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH (WICM), Martin Michel, sowie den Prokuristen Simon Rottloff (SPD) wegen des Verdachts auf Untreue eingeleitet hat, herrscht in der Landeshauptstadt große Verunsicherung. Der Finanzausschuss hat in einer Sitzung einstimmig einen Dringlichkeitsantrag angenommen, der die lückenlose Aufklärung der Vorfälle fordert.
Eine der entscheidenden Fragen ist, ob falsch ausgebildete Wachleute bei Veranstaltungen im Kurhaus und im Rhein-Main-Congress-Center eingesetzt wurden und ob politische Einflussnahme eine ordnungsgemäße Kontrolle durch das zuständige Ordnungsamt verhindert hat.
Nach Angaben der Freien Wähler Wiesbaden sollen Michel und Rottloff von ihren Positionen freigestellt werden. Wolfgang Behrens betonte: „Es ist inakzeptabel, Wachpersonal ohne genehmigte Zulassung zu beschäftigen und damit potenziell den Schutz von Veranstaltungen zu gefährden.“
Die Situation wird noch brisanter, da laut Gewerkschaftssekretär Andreas Rech Dokumente des Wiesbadener Ordnungsamtes auf Auffälligkeiten bei der Überprüfung von Wachleuten hinweisen. Rech betonte, dass eine mangelhafte Kontrolle der IDs ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Sollten die staatlichen Ermittlungen zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen, wäre dies laut Rech einer der größten Skandale in der Sicherheitsbranche.
Die Bedenken darüber, ob die Sicherheit der Gäste im RMCC und Kurhaus jederzeit gewährleistet war, äußerte auch FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Diers. Er warnte vor möglichen Reputationsschäden und dem Verlust bedeutender Veranstaltungen, sollte sich herausstellen, dass die Überprüfung der Sicherheitskräfte politisch vereitelt wurde.
In Anbetracht der schwerwiegenden Vorwürfe und des potenziellen Sicherheitsrisikos fordern die politischen Vertreter Wiesbadens nachdrücklich eine transparente Aufklärung und die Klärung sämtlicher Verantwortlichkeiten in dieser brisanten Sicherheitsaffäre.