PolitikWiesbadenWirtschaft

Falschparker aufgepasst: Busspur-Überwachung startet in Wiesbaden im Juni

Ab Juni wird es teuer für Falschparker in Wiesbaden, die Busspuren blockieren. Das städtische Unternehmen Eswe Verkehr setzt in vielen Bussen Frontkameras ein, um Parkverstöße gerichtsfest zu dokumentieren. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Busspuren effektiv frei bleiben. Die Einführung der Kameras wurde nach einer Testphase und der Klärung von Datenschutzfragen angekündigt. Eswe Verkehr ist das erste Nahverkehrsunternehmen in Deutschland, das solche Kameras verwendet. Ursprünglich war der Einsatz der Frontkameras bereits im Juli des Vorjahres geplant, jedoch wurden datenschutzrechtliche Bedenken zum vorläufigen Stopp des Pilotprojekts.

Die Kameras erfassen Fahrzeuge, die die Busspuren blockieren, automatisch und senden die Bilder an die Verkehrssteuerung. Von dort aus werden die Fotos mit den Nummernschildern der falsch geparkten Autos an die Wiesbadener Stadtpolizei weitergeleitet, die über die Einleitung von Bußgeldverfahren entscheidet. Falschparker müssen mit einer Strafe von 70 Euro rechnen und können in einigen Fällen sogar einen Punkt in Flensburg erhalten. Eswe-Geschäftsführerin Marion Hebding bestätigte, dass die Datenschutzfragen geklärt wurden und die Kameras laut Tests im vergangenen Jahr erfolgreich waren, mehr als 300 Verstöße wurden in weniger als 20 Tagen dokumentiert.

Die Umrüstung eines Busses mit der Kamera kostet 800 Euro, und die Busfahrer werden in ihrer Anwendung geschult. Sie können die Kameras aktivieren, wenn ein Fahrzeug die Busspur blockiert. Die Fotoserie enthält den Standort und die Uhrzeit des Verstoßes. Für Paketzusteller und Lieferanten in Wiesbaden gestaltet sich die Verkehrssituation bereits schwierig. Es wurden viele Lieferzonen eingerichtet, die nun weiter ausgebaut werden sollen, laut Silas Gottwald von der Wiesbadener SPD, damit Zusteller ungehindert arbeiten können.