Die Preise für Brot und Brötchen in Deutschland sind in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am 5. Mai bekannt gab. Von 2019 bis 2023 erhöhten sich die Preise für Backwaren um 34,4 Prozent, was über dem durchschnittlichen Anstieg aller Verbraucherpreise von 17,3 Prozent liegt. Dieser Anstieg wird auf gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie erhöhte Personalkosten zurückgeführt.
Die Situation wird durch einen anhaltenden Personalmangel im Bäckerhandwerk verschärft, da immer weniger Menschen eine Ausbildung in diesem Bereich beginnen. Im Jahr 2022 begannen nur noch 1640 Personen eine Lehre im Bäckerhandwerk, was einer Halbierung der Neuverträge in den letzten zehn Jahren entspricht. Die Gesamtzahl der Neuverträge in Ausbildungsberufen sank im gleichen Zeitraum um 18,9 Prozent.
Der Präsident des Zentralverbands des Bäckerhandwerks, Roland Ermer, bezeichnete die aktuelle Lage als „Kosten-Tsunami“, der die Bäckereien in Deutschland belastet. Er forderte bezahlbare Energiepreise und eine angemessene politische Unterstützung, um die Preise für Brot und Brötchen für die Verbraucher erschwinglich zu halten. Er betonte die handwerklich hergestellte Qualität und individuelle Vielfalt des Bäckerhandwerks als zentrale Merkmale, die es von Discountern und Back-Shops abheben.
Trotz der Preissteigerung in den letzten Jahren vermeldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, dass der Anstieg der Brot- und Brötchenpreise im März 2024 deutlich abgeschwächt war. Während die Backwaren im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent teurer wurden, stiegen die Verbraucherpreise insgesamt nur um 2,2 Prozent. Dies deutet auf eine gewisse Entspannung auf dem Backwarenmarkt hin, die Verbrauchern möglicherweise eine Erleichterung beim Einkauf verschafft.
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