Die Nominierung von Pete Hegseth als US-Verteidigungsminister unter Donald Trump sorgt für hitzige Diskussionen im Senat. Hegseth, der sich am 14. Januar 2025 den Fragen der Senatoren stellte, erhielt unerwartete Unterstützung von Senatorin Joni Ernst. Trotz ihrer früheren Kritik innerhalb der Republikaner kündigte sie ihre Unterstützung nach der Anhörung an, was Hegseth in seinem Bestätigungsprozess helfen könnte.
Allerdings könnte die knappe Mehrheit der Republikaner im Senat Hegseth Schwierigkeiten bereiten. Senator Ernst stellte ihm Fragen und hielt sich dabei zurück, während die Demokraten ihn direkt mit seiner umstrittenen Vergangenheit konfrontierten. Hegseth, 44 Jahre alt und Absolvent von Princeton und Harvard, bringt militärische Erfahrungen aus dem Irak und Afghanistan mit, hat jedoch keine nennenswerte politische Erfahrung, abgesehen von einer gescheiterten Senatskandidatur in Minnesota.
Umstrittene Vergangenheit und Skepsis
Hegseth sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, darunter ein mutmaßliches Alkoholproblem und anonyme Berichte über sexuelle Übergriffe im Jahr 2017, die er bestreitet. In einer Anhörung wurde er bezüglich dieser Vorwürfe, sowie seiner früheren frauenfeindlichen Äußerungen, befragt. Kritiker, darunter auch Senator Jack Reed, äußerten Bedenken hinsichtlich seiner Qualifikationen und warnten vor den alarmierenden Berichten über rassistische und sexistische Äußerungen.
Die Anhörung begann in einem angespannten Umfeld, als sie aufgrund lautstarker Proteste kurz unterbrochen wurde, bei denen ein Demonstrant aus dem Saal getragen werden musste. Hegseth versuchte in Gesprächen mit anderen Senatoren, Unterstützung zu gewinnen, nachdem diese Vorwürfe gegen ihn publicity erlangten. Dennoch äußerte Hegseth, dass er nicht perfekt sei und bezeichnete die Vorwürfe als Schmutzkampagne.
Politische Unterstützung und zentrale Themen
Die Unterstützung von Senatorin Ernst wurde von verschiedenen anderen Senatoren beobachtet. Der republikanische Ausschussvorsitzende Roger Wicker sprach sich ebenfalls für Hegseth aus und sprach von einem neuen „Krieger-Ethos“, das Hegseth ins Pentagon zurückbringen möchte. Diese Vision betont die Wichtigkeit von Tödlichkeit, Leistungsprinzip, Kriegsführung, Verantwortlichkeit und Bereitschaft im Militär.
Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass Hegseth bei seiner Bestätigung als Verteidigungsminister für 3,5 Millionen Mitarbeiter und ein Budget von etwa 800 Milliarden Dollar verantwortlich wäre. Umgang mit heiklen Themen, wie der Einstellung zu Frauen im Militär und die allgemeine Unterstützung für die Ukraine, wird von kritischen Senatorinnen wie Lisa Murkowski als notwendig erachtet.
Trump selbst bleibt hinter Hegseth und betont, dass die Senatoren von Hegseth begeistert seien. Dennoch könnte sich die Situation als kompliziert erweisen, da die Bestätigung eines Nominierenden die Zustimmung des Senats benötigt und einige Abweichler die Confirmation gefährden könnten. Neben Hegseth stehen auch die Anhörungen für die Alternativ-Kandidatin Pam Bondi und weitere sechs Kandidaten an.
Insgesamt zeigt die Anhörung, dass Hegseths Nominierung sowohl in der Öffentlichkeit als auch innerhalb der politisch Verantwortlichen auf Widerstand stößt, während er versucht, seine Position zu festigen und die nötige Unterstützung zu sichern.