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Künstlerin Eva Moch enthüllt geheimnisvolles Buch über Skulpturen und Lyrik





»Worte sind aufs Papier gefallen«

»Worte sind aufs Papier gefallen«

Als Bildhauerin ist Eva Moch in der Wetterauer Kunstszene bestens bekannt. Nun hat die Wahl-Bad-Nauheimerin mit »Ton in Ton – Skulpturen und Gesänge« ein interessantes Buch herausgebracht. Die Anfänge dieses Buchs liegen jedoch bereits in den späten 1990er Jahren.

Immer wieder schaute Eva Moch in den letzten 25 Jahren in einen Band mit Schwarz-Weiß-Fotografien ihrer – inzwischen meist verkauften oder auch mal verschenkten – Skulpturen, die sie mit ihren ganz persönlichen Gedanken beschreibt. Der Band entstand bereits 1997 in Zusammenarbeit mit dem Echzeller Designer Peter Schipping, der die Gestaltung übernommen hatte. »Wir haben damals fünf oder sechs Exemplare gedruckt, eines habe ich noch«, erzählt die Künstlerin, die seit vier Jahren in der Küchlerstraße lebt.

»In all den Jahren hat es mich traurig gemacht, dass nur wenige Menschen dieses Buch lesen konnten. Ich finde, es hat eine größere Öffentlichkeit verdient«, sagt Moch, die ihr Projekt nun umgesetzt hat. Im Frühjahr hat sie zusammen mit Peter Schippang die auf einer CD noch vorhandene Vorlage überarbeitet und nun im Selbstverlag herausgebracht.

Für die Künstlerin, die im 300-Seelen-Dorf Niedermeilingen im Hintertaunus aufgewachsen ist, stehen ihre Skulpturen und ihre Lyrik dazu auf einer Ebene. »Meine Texte sind weder körperlich noch seelisch oder gar sentimental. Sie sind eher eine Zwischenebene, die Begegnungen, Konflikte, Liebe, Trennung und viele andere Gefühle beschreiben.«

Der Besuch einer Skulpturenausstellung gab den Anstoß, sich mit Ton zu beschäftigen. »Ich habe von der Künstlerin Ton bekommen und habe sieben Schalen mit einer Meerjungfrau gestaltet«, erzählt die studierte Sonder- und Heilpädagogin, die durch ihre Förderlehrerstelle an der Ortenberger Erich-Kästner-Schule in Konradsdorf in die Wetterau gekommen war und über 30 Jahre in Friedberg lebte.

Noch heute ist Moch im Förder- und Beratungszentrum der Erich-Kästner-Schule tätig, obwohl sie – Jahrgang 1951 – schon vor sieben Jahren pensioniert wurde. Ihr Beruf macht ihr mindestens genauso viel Freude wie die Arbeit mit Ton, die sie allerdings in den letzten Jahren etwas zurückgestellt hat.

Im Nachwort der sehr gelungenen Mischung aus Bild- und Lyrikband erklärt Moch, dass meist abends die Texte beim Betrachten der Skulpturen entstanden sind. »Die Wörter sind sozusagen auf dem Weg zwischen Wachen und Schlafen auf mein Papier gefallen« formuliert es Moch in ihrem Nachwort.

Eva Moch zeigt ihre Skulptur »Madonna«
»Ich wollte schon immer kreativ sein. Alle künstlerischen Bereiche haben mich mein Leben lang interessiert«, sagt Eva Moch. Hier zeigt sie ihre Skulptur »Madonna«. © Loni Schuchardt

So tanzt sie noch heute leidenschaftlich gern, auch wenn ihr großer Wunsch, Ballerina zu werden, nicht in Erfüllung ging. Ferner singt sie in zwei Chören. Nach wie vor ist sie Mitglied im Kunstverein Friedberg, dessen damaligen Vorsitzenden Erich Fitzau sie einmal ansprach, um ihre Skulpturen auszustellen.

Bei einem Besuch in ihrer damaligen Wohnung in Ossenheim meinte dieser nach dem skeptischen Betrachten der Skulpturen:

»Das ist ausbaufähig.« Mitte der 1980er Jahre suchte sie per Anzeige weitere Künstlerinnen und gründete mit 18 Gleichgesinnten die Gruppe »Frau und Kunst in der Wetterau«, die bis vor acht Jahren zahlreiche Ausstellungen durchführte. »Das alles hat mir immer viel Freude und Spaß bereitet«, stellt die Künstlerin abschließend fest und hofft nun, dass ihr »Ton in Ton« viele Menschen erreichen wird.

Das Buch »Ton in Ton« von Eva Moch ist erhältlich in Friedberg in der Buchhandlung Bindernagel, Kaiserstraße 72, sowie in Bad Nauheim in der Büchergalerie Rühs in der Karlstraße 17A.

Mit ihrem Buch möchte die Autorin zum näheren Hinsehen auf die Fotografien ihrer Skulpturen anregen. © Loni Schuchardt
Mit ihrem Buch möchte die Autorin zum näheren Hinsehen auf die Fotografien ihrer Skulpturen anregen. © Loni Schuchardt
Zur Skulptur »Piano« hat Eva Moch ein Gedicht geschrieben. Mit diesem Kunstwerk hat alles angefangen. © Loni Schuchardt
Zur Skulptur »Piano« hat Eva Moch ein Gedicht geschrieben. Mit diesem Kunstwerk hat alles angefangen. © Loni Schuchardt


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