Die Gemeindevertretung von Kefenrod hat einstimmig beschlossen, ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeisterin Kirsten Frömel einzuleiten. Diese ungewöhnliche Entwicklung in der Kommunalpolitik wurde durch verschiedene Streitpunkte und Missstände in Frömels Amtszeit verursacht. Unter anderem sorgten kontroverse Entscheidungen wie die Softwarewahl für die Gemeindeverwaltung, unilaterale Maßnahmen bezüglich der Unterbringung von Geflüchteten und fragwürdige finanzielle Transaktionen für Unmut in der Gemeindevertretung.
Zu den Vorwürfen gegen Frömel gehören auch der Verdacht von Personalmangel in einer Kita, hohe Kosten für eine Interims-Kita ohne ordnungsgemäße Beschlusslage, sowie die geplante Senkung der Grundsteuer trotz finanzieller Herausforderungen. Kritik wurde auch an Frömels Kommunikationsstil und Alleingängen geübt, was zu einem zunehmenden Spannungsverhältnis mit der Gemeindevertretung führte.
Trotz der Vorwürfe betonte Frömel ihre Verdienste in verschiedenen Bereichen wie Verwaltungs-IT, Feuerwehr, Umweltschutzmaßnahmen und medizinischer Versorgung. Sie versicherte, ihr Amt bis zum Ende der Wahlperiode auszuführen und bot eine konstruktive Zusammenarbeit an. Die Gemeindevertretung sah jedoch aufgrund mangelnder Kooperation und fehlender Einsicht seitens Frömels keine andere Option als das Einleiten eines Abwahlverfahrens, um weiteren Schaden zu vermeiden.
Die Entscheidung über Frömels Verbleib im Amt obliegt nun den Bürgern, die am 15. September über ihre Abwahl abstimmen können. Laut der Hessischen Gemeindeordnung muss eine Zweidrittelmehrheit der Gemeindevertretung für die Abwahl stimmen, und mindestens 30 Prozent aller Wahlberechtigten müssen für die Abwahl votieren, damit diese wirksam wird. Sollte Frömel innerhalb einer Woche nach dem Beschluss der Gemeindevertretung auf die Abstimmung verzichten, wird sie laut HGO automatisch abgewählt.