Jodmangel: Kinder und Jugendliche in Gefahr – Experten schlagen Alarm

Jodmangel ist in Deutschland wieder zu einem wachsenden Problem geworden, insbesondere bei Kindern. Etwa 44 Prozent der Kinder zeigen Anzeichen einer Unterversorgung mit Jod, was Kinderendokrinologe Prof. Stefan Wudy zunehmend besorgt. Jod spielt eine entscheidende Rolle in der geistigen Entwicklung von Kindern und ein Mangel kann zu verschiedenen Beeinträchtigungen führen.

Eine Ursache für den Jodmangel liegt in veränderten Ernährungsgewohnheiten, insbesondere im zunehmenden Konsum von Fertiggerichten, die häufig unjodiertes Salz enthalten. Diese Praxis in der Lebensmittelindustrie, unjodiertes Salz zu verwenden, hat dazu geführt, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung nicht ausreichend mit Jod versorgt ist. Eine deutliche Steigerung der Verwendung von jodiertem Salz in verarbeiteten Lebensmitteln wäre erforderlich, um die Jodversorgung zu verbessern.

Prof. Stefan Wudy betont die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Jodversorgung. Lebensmittel wie Seefisch, Milch und Eier sind gute Quellen für Jod und sollten regelmäßig konsumiert werden, um einen Mangel zu vermeiden. Er warnt auch vor Ernährungstrends, die eine Aufnahme von jodierten Lebensmitteln ablehnen, da dies zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um eine sichere Versorgung mit Jod zu gewährleisten.