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Erfolg im Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried: Mehr Kiebitz-Nachwuchs dank Schutzzaun

Auf Erfolgskurs: Wie ein Schutzzaun dem bedrohten Kiebitz geholfen hat

Ein Schutzzaun hat für den Kiebitz im Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried bei Echzell zu neuen Erfolgen geführt. Dort konnte der seltenen Vogelart wieder mehr Nachwuchs aufgezogen werden. Die Einschätzung von Experten deutet darauf hin, dass die zunehmende Zahl an stationären Zäunen im EU-Vogelschutzgebiet Wetterau den Druck von Beutegreifern auf die brütenden Kiebitze reduziert hat. Die Bodenbrüter konnten wieder ausreichend Jungvögel aufziehen.

Im Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried stellte sich der Erfolg besonders deutlich dar. Durch die Implementierung eines neuen Wiesenbrüterschutzzauns stieg der Brutbestand bis 2023 auf 134 Weibchen und 94 Männchen an, die zusammen 249 flügge Jungvögel aufzogen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie teilte mit, dass durch gezielte Schutzmaßnahmen der Kiebitz-Bestand in Hessen langsam ansteigt.

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Experten mahnen jedoch zur Vorsicht und warnen vor zu großer Euphorie. Trotz bereits erzielter Erfolge ist es entscheidend, die bisherigen Schutzbemühungen fortzusetzen und auf weitere Kiebitz-Vorkommen auszudehnen, um das Überleben dieser bedrohten Vogelart in Hessen zu gewährleisten. Besonders in den letzten 30 Jahren ist der Bestand des Kiebitz deutschlandweit dramatisch zurückgegangen, auch in Hessen um mehr als die Hälfte in den letzten 25 Jahren. Die Intensivierung der Landnutzung und Trockenlegungen haben dazu geführt, dass die Kiebitze ihre Brut auf Ackerstandorte verlagern mussten.

Mit dem Beginn des Frühlings und der Rückkehr der Vögel in ihre Brutgebiete stellen unbestellte Ackerflächen vermeintlich ideale Brutbedingungen dar. Allerdings können die Bearbeitung der Felder im weiteren Frühjahr zu erheblichen Brutverlusten führen. Zusätzlich zu den witterungsbedingten Ausfällen bedrohen auch Marder und Füchse den Kiebitzbestand durch hohen Jagddruck.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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