Werra-Meißner-Kreis

Rehkitz-Rettung: Jäger und Helfer vereint im Kampf gegen den Mähtod

Gerade in den frühen Morgenstunden eines kalten Tages Ende Mai versammeln sich Menschen in der Feldflur von Hasselbach am Südhang des Hohen Meißners. Ein Landwirt plant, eine große Wiese in der Nähe des Waldrands zu mähen, wo erfahrungsgemäß die Rehmütter ihre Kitze verstecken. Die Wiesen des Werra-Meißner-Kreises bieten den neugeborenen Rehkitzen durch ihre dichte Vegetation anfangs Schutz vor natürlichen Feinden. Das gefleckte Fell und das Fehlen eines Eigengeruchs helfen den Kitzen dabei, sich in der Umgebung zu verbergen, doch die Gefahr durch landwirtschaftliche Maschinen ist groß.

Das Zeitfenster für den ersten Wiesenschnitt fällt oft mit der Geburtszeit der Rehkitze zusammen, was die Tiere den Mähmessern schutzlos ausliefert. Um diese Tiere vor dem sicheren Tod bewahren zu können, greifen Jagdpächter und Landwirte zu innovativen Maßnahmen. Drohnen mit Wärmebildkameras kommen zum Einsatz, um die Wiesen vor der Mahd systematisch abzusuchen. Durch gezielte Intervention können die kleinen Kitze vorsichtig aus der Gefahrenzone gerettet werden.

Die Bergung der geretteten Rehkitze erfolgt äußerst behutsam, um den Geruch der Menschen zu vermeiden, der von den Ricke als Bedrohung wahrgenommen werden könnte. Die Handschuhmethode und die Verwendung von Grasbüscheln sind entscheidend, um die Tiere vor der Verstoßung durch ihre Mütter zu bewahren. Nach der Bergung werden ältere Kitze in luftigen Wäschekörben vorübergehend in Sicherheit gebracht, bevor sie in geschützten Lebensräumen wieder freigelassen werden.

Die erfolgreiche Rettung der Rehkitze vor dem Mähtod im Werra-Meißner-Kreis ist auf die Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten und engagierten Tierfreunden zurückzuführen. Durch diese gemeinsame Anstrengung gelingt es, vielen Rehkitzen ein Überleben und eine spätere Wiedervereinigung mit ihren Müttern zu ermöglichen. Dieser Schutz der Wildtiere vor den Gefahren der modernen Landwirtschaft ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region.

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