Am 14. Januar 2025 hat Rheinland-pfälzische Weinbauministerin Daniela Schmitt die Dringlichkeit betont, zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln, um die Weinwirtschaft in der Region zu stärken. In einem Spitzengespräch mit rund 40 führenden Vertretern der Weinbaubranche in Mainz wurden die aktuellen Herausforderungen erörtert, welche die gesamte europäische Weinindustrie betreffen. Schmitt machte deutlich, dass extreme Wetterbedingungen, steigende Produktionskosten und ein struktureller Nachfragerückgang auf dem Weinmarkt für die Branche zunehmend problematisch sind. Die Ministerin betont die Bedeutung der Weinwirtschaft für Rheinland-Pfalz.
Wein ist nicht nur ein wichtiges Wirtschaftsgut, sondern auch Teil der Geschichte und Kultur der ländlichen Räume. Schmitt hob hervor, dass der Zusammenhalt unter den Akteuren der Branche in diesen schwierigen Zeiten entscheidend ist. Sie forderte verstärkte Marketing- und Absatzfördermaßnahmen, um die rheinland-pfälzischen Weine sowohl im Inland als auch im Ausland zu positionieren und neue Absatzmärkte in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern zu erschließen.
Zusammenarbeit und Unterstützung
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Zusammenarbeit auf EU-, Bundes- und Landesebene. Schmitt unterstrich, dass kein Bundesland allein die Herausforderungen auf dem internationalen Markt bewältigen kann. Die Ministerin plant, die Präsenz rheinland-pfälzischer Weine auf internationalen Messen wie Pro Wine in Tokio und VINEXPO in Miami zu verstärken, um gezielt neue Käufergruppen zu erreichen. Die Erhöhung der Mittel für Gemeinschaftswerbung und Absatzförderung auf dem Drittlandsmarkt auf insgesamt drei Millionen Euro ist ein weiterer Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.
Um der Herausforderung des Überangebots und des sinkenden Weinabsatzes entgegenzuwirken, wurden außerdem Maßnahmen zur Begrenzung der Neuanpflanzungsrechte für 2025 und 2026 auf etwa 0,05 Prozent der Gesamtrebfläche beschlossen. Diese Entscheidung soll helfen, das Angebot zu reduzieren und den Markt zu stabilisieren. Schmitt kündigte an, dass die Gültigkeitsdauer von Pflanzgenehmigungen, die 2024 oder 2025 auslaufen, um drei Jahre verlängert wird.
Innovationen und Krisenbewältigung
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Innovationen in der Produktentwicklung, um jüngere Konsumenten anzusprechen. Schmitt hebt hervor, dass die Sensibilisierung der Verbraucher für die Qualität der heimischen Weine und deren kurze Transportwege entscheidend ist. Die Ministerin beabsichtigt, die Förderung für Ernteversicherungen gegen Hagel und Frost von 180 auf 200 Euro pro Hektar zu erhöhen, um die einzelbetrieblichen Risikovorsorge zu unterstützen und die Resilienz der Betriebe zu stärken.
Die EU hat unterdessen eine High Level Group für den Weinsektor eingerichtet, um Vorschläge zur Krisenbewältigung zu erarbeiten. Schmitt betont die Bedeutung regelmäßiger Austauschformate mit der Branche, um konstruktive und tragfähige Lösungen zu entwickeln, und kündigte eine gemeinsame Weinbaukonferenz von Rheinland-Pfalz und Hessen für 2025 an. Die Ministerin unterstreicht die Notwendigkeit für eine enge Zusammenarbeit zwischen EU, Bund, Land und Branche.