Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Hessen gehen in die nächste Runde. Laut op-online sind Städte wie Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und Kassel besonders betroffen. Während in Kassel ganztägig Busse und Straßenbahnen aufgrund von Arbeitsniederlegungen stillstehen, wird in anderen Städten der drei Tage andauernde Ausstand fortgeführt. In Frankfurt fallen alle Fahrten auf neun U-Bahn- und zehn Straßenbahnlinien bis einschließlich Donnerstag aus, und in Offenbach ist etwa die Hälfte der Busfahrer im Ausstand.

Die aktuellen Warnstreiks sind Teil eines größeren Tarifkonflikts, bei dem die Gewerkschaft ver.di eine Tariferhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich fordert. Zudem sind höhere Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten gefordert. Die nächste Verhandlungsrunde zu den Tarifverhandlungen findet vom 14. bis 16. März in Potsdam statt. Laut hessenschau wird in Kassel eine zentrale Kundgebung stattfinden, die um 8:30 Uhr am Klinikum Kassel beginnt.

Auswirkungen auf den Nahverkehr

In Kassel stehen alle Busse und Straßenbahnen auf den Linien 1 bis 29 den gesamten Tag über still, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führt. Die regionalen Trams enden am Hauptbahnhof und fahren nicht in die Innenstadt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Regionalbusse des NVV (Linien 30 und höher) planmäßig verkehren. In Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach bleibt auch der Busverkehr nahezu vollständig eingestellt. Hierfür wurden zusätzliche Arbeitsniederlegungen in Hanau und Bad Homburg bei den Entsorgungsbetrieben gemeldet, die ebenfalls bis zum 15. März andauern.

Hintergrund der Tarifverhandlungen

Die aktuellen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die am 31. Dezember 2024 enden, betreffen rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen, wie oeffentlicher-dienst-news berichtet. Die erste Verhandlungsrunde dieser Tarifverhandlungen fand bereits im Januar 2025 statt, blieb jedoch ohne Einigung. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, hat ver.di zu einem bundesweiten Warnstreik am 20. Februar 2025 aufgerufen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen nach höheren Löhnen als finanziell nicht tragbar zurückgewiesen.

Die Gewerkschaft ver.di fordert nicht nur eine Gehaltsanpassung, sondern hebt auch die Notwendigkeit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen hervor. Nach einem schweren Vorfall am 13. Februar, bei dem ein Fahrzeug in einen Streikzug fuhr und zahlreiche Verletzte forderte, erlangten die Forderungen nach erhöhten Sicherheits- und Arbeitsstandards zusätzliche Dringlichkeit. Der Vorfall wurde von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder als mutmaßlicher Anschlag bezeichnet. Die Verhandlungen und der Druck im öffentlichen Dienst sind somit von großer Bedeutung für die Beschäftigten, die unter einer hohen Arbeitsbelastung leiden.