Im Vorfeld der amerikanischen Präsidentschaftswahl am 5. November stehen Kamala Harris und Donald Trump im regen Wettstreit, um die Stimme der unentschlossenen Wähler zu gewinnen. Nach einem entscheidenden 90-minütigen Debattenduell haben acht unentschlossene Wähler gegenüber der BBC ihre Eindrücke und Überlegungen mitgeteilt, was für sie entscheidend sein könnte, wenn sie an die Wahlurnen treten.
Ein wichtiger Punkt, den viele der Befragten ansprachen, war die Auffassung, dass Kamala Harris in der Debatte insgesamt überzeugender war. Vanessa, die ursprünglich zu Trump tendierte, gab zu, dass sie zwar immer noch dazu neigt, für ihn zu stimmen, jedoch von Harris’ Auftritt beeindruckt war. “Es hat meine Meinung über Trump nicht verändert, aber ich fühle mich weniger ängstlich, wenn Harris gewinnt“, erklärte sie und fügte hinzu, dass ihr Vertrauen in die Demokratische Partei durch frühere Enttäuschungen erschüttert worden sei.
Unterschiedliche Perspektiven der Wähler
Jeremy, der in der Vergangenheit weder für Trump noch für die Demokraten stimmte, änderte nach der Debatte seine Haltung und zieht jetzt Harris vor. “Es war die erste Nacht, an der ich mich wirklich ängstlich für die Möglichkeit eines zweiten Trump-Präsidentschaftsmandats fühlte“, sagte er. Er äußerte die Ansicht, dass Trumps Äußerungen ihn verängstigten und dass Harris aus seiner Sicht keine existenzielle Bedrohung für das Land darstellt.
Tracy, eine andere Beobachterin, ist sich noch unschlüssig, wer ihre Stimme erhalten wird. “Ich denke, beide Kandidaten haben gut gesprochen“, stellte sie fest, wobei sie betonte, dass Harris mehr Fragen beantwortete als Trump. Die Ungewissheit über Trumps Absichten trübt ihre Sicht auf ihn, und sie äußerte, dass sie “nicht glaube, dass er das Land wirklich führen möchte, sondern eher die Kontrolle darüber haben will”.
Mat, der erwogen hatte, nicht zur Wahl zu gehen, ist nun entschlossen, für Harris zu stimmen. “Die Debatte war wichtig. Harris hat sehr gut abgeschnitten”, meinte er, während er Trump als weniger fokussiert und unsinnig in seinen Antworten wahrnahm. Auch Kimberly, die zu keinem der Hauptkandidaten hingezogen fühlt, zeigt sich nach der Debatte gewillt, Harris zu unterstützen – obwohl sie vor der Wahl “die vollständigen Fakten” haben möchte.
William ist ebenfalls angetan von Harris und kritisiert Trumps unstrukturierte Argumentation. “Ich fühlte, dass Harris viel besser vorbereitet war als Donald Trump”, sagte er. Er wünscht sich mehr Gelegenheiten, Harris in persönlichen Interviews zu sehen und könnte sich dadurch schließlich für sie entscheiden.
Rohan, der sich momentan noch unentschlossen zeigt, gibt jedoch an, dass er nach der Debatte bei 51% für Harris und 49% für Trump steht. Er sieht die Debatte zwar als eine Art Vorsprechen für Harris, formulierte jedoch auch kritische Gedanken dazu, dass sie ihm etwas zu berechnet erschien. “Ich hätte es mir gewünscht, dass sie mehr persönlich und natürlicher auftritt”, fügte er hinzu.
Chance war mit den Leistungen beider Kandidaten unzufrieden. “Die Themen wurden nicht tiefgreifend behandelt, es war eher ein zwei Seiten unterhaltendes Gespräch.” Er wünscht sich, dass die Kandidaten mehr über ihre politischen Positionen diskutieren würden anstatt sich gegenseitig anzugreifen.
Die Berichterstattung über die Debatte zeigt, wie entscheidend solcher Veranstaltungen für die Stimmen von unentschlossenen Wählern in den letzten Wochen vor der Wahl sind. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit, die viele Bürger über die Wahl haben, bleibt abzuwarten, wie diese Debatte möglicherweise die Beweggründe der Wähler verändern könnte.