Hebammen- und Kinderärztemangel im Vogelsberg: Landrat Mischak lädt zum Runden Tisch

Neue Lösungswege für Hebammenmangel im Vogelsbergkreis

Die Herausforderung des Hebammenmangels im Vogelsbergkreis bewegt die Gemeinschaft und erfordert innovative Ansätze, um die betroffenen Frauen und Neugeborenen angemessen zu versorgen. Landrat Dr. Jens Mischak ergriff die Initiative, um bei einem Runden Tisch gemeinsam mit Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Medizinern Lösungen zu erarbeiten.

Die aktuelle Situation präsentiert sich besorgniserregend: Mit nur 27 freiberuflich tätigen Hebammen im Kreisgebiet fehlen entscheidende Ressourcen, um alle Frauen optimal zu betreuen. Carina Diezemann von der Fachstelle gesundheitliche Versorgung verdeutlichte, dass mindestens drei zusätzliche Vollzeit- oder sechs Teilzeit-Hebammen erforderlich wären, um den Bedarf zu decken.

Auch im Bereich der Gynäkologen und Kinderärzte zeichnet sich eine Versorgungslücke ab. Derzeit sind noch fünf Arztsitze verfügbar, aber bereits jetzt gibt es unbesetzte Positionen. Die Fachstelle gesundheitliche Versorgung prognostiziert einen steigenden Nachfolgebedarf, der bis 2030 bei über 60 Prozent liegen wird. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.

In diesem Zusammenhang betonte Mona Loos die Bedeutung einer frühzeitigen Suche nach einer Hebamme. Bereits nach einem positiven Schwangerschaftstest ist es ratsam, Kontakt aufzunehmen. Hebammen begleiten Frauen nicht nur während der Schwangerschaft und Geburt, sondern auch im Wochenbett und bei der Stillzeit. Mona Loos präsentierte detailliert die vielfältigen Leistungen, die von Hebammen erbracht werden können, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Außerdem präsentierte Anna Pillasch vom Jugendamt des Kreises die „Frühen Hilfen“, einen Service, der Familien in belastenden Lebenssituationen unterstützt. Dieser Service bietet niederschwellige Beratung und begleitet Familien in Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit Kindern. Zudem werden auf weitere Hilfsangebote aufmerksam gemacht, um Betroffenen umfassende Unterstützung zu bieten.

Die Bemühungen von Landrat Dr. Jens Mischak und den beteiligten Fachkräften zeigen den gemeinsamen Einsatz für eine verbesserte Gesundheitsversorgung im Vogelsbergkreis. Durch die Vernetzung der Akteure und die Suche nach innovativen Lösungen wird aktiv an einer nachhaltigen Verbesserung der Situation gearbeitet.