Die Fastnachtszeit in Hessen verlief dieses Jahr trotz einer angespannten Sicherheitslage erfreulich sicher und friedlich. Innenminister Roman Poseck (CDU) dankte der Polizei für ihren Einsatz bei den zahlreichen Umzügen und Feierlichkeiten. Eine Bilanz des Innenministeriums zeigt, dass die Sicherheitsbehörden durch umfassende Vorbereitungen zur positiven Entwicklung beigetragen haben. Poseck hob hervor, dass „Feiern und Umzüge“ trotz der Herausforderungen weiterhin wichtig sind, um den Brauchtum aufrechtzuerhalten.
Die Polizei registrierte während der Umzüge vorwiegend „veranstaltungstypische Sachverhalte“, darunter übermäßigen Alkoholkonsum und verbale Streitigkeiten. Die Anzahl der registrierten Vorfälle war jedoch im Verhältnis zu den hohen Besucherzahlen gering. So wurden beispielsweise in Wiesbaden bei etwa 375.000 Besuchern lediglich 7 Strafanzeigen ausgesprochen, während in Frankfurt mit rund 340.000 Feiernden nur 2 Fälle zu verzeichnen waren.
Sicherheitsmaßnahmen im Fokus
In diesem Jahr wurden in ganz Hessen strenge Sicherheitsvorkehrungen eingeführt. Städte wie Fulda, Gießen und Wiesbaden haben ihre Maßnahmen verstärkt, um ein sicheres Feiern zu gewährleisten. Fulda hat beispielsweise zusätzliche Fahrzeugsperren, Absperrgitter, Poller und Waffenverbotszonen eingerichtet. Gleichzeitig müssen die Bürger auf eventuell längere Wartezeiten im Rahmen der Polizeikontrollen einstellen. Dies ist Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts, das in Zusammenarbeit von Polizei und Veranstaltern entwickelt wurde.
Trotz der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen besteht laut Innenminister Poseck zwar keine konkrete Terrorgefahr, aber eine abstrakte Gefahr bleibt bestehen. Aus diesem Grund hat das Landespolizeipräsidium spezielle Erlassformulare an alle regionalen Polizeipräsidien zur Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen herausgegeben.
Die Sicherheitslage hat auch direkte Auswirkungen auf die Veranstaltungskalender. In Marburg wurde der Rosenmontagsumzug aufgrund der hohen Anforderungen an Sicherheit und Kosten abgesagt und stattdessen durch eine Festmeile ersetzt.
Polizeiliche Präsenz und Präventionsmaßnahmen
Die Polizei zeigt sich während der Fastnachtszeit mit einer verstärkten Präsenz. Aufgrund von Vorfällen in anderen Städten wie Mannheim und Solingen ist die Wachsamkeit besonders hoch. Das Hessische Polizeipräsidium Einsatz hält dafür Interventionskräfte und Spezialeinheiten bereit. Dies soll nicht nur potenzielle Gewalttäter abschrecken, sondern auch das Risikopotenzial für Gewalt, Raub und Trickdiebstahl minimieren.
Um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken, wurde das Programm „Zufahrtssperren gegen Fahrzeugattacken im öffentlichen Raum“ ins Leben gerufen. Dieses fördert kommunale Schutzmaßnahmen mit rund 900.000 Euro, um die Sicherheit an öffentlichen Plätzen zu erhöhen. Auch die Präventionsmarke „Gemeinsam Sicher in Hessen“ soll zur Verbesserung der Sicherheitsarbeit bei Großveranstaltungen beitragen.
Insgesamt zeigt sich, dass die gute Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern, Kommunen und Polizei maßgeblich zur erfolgreichen Durchführung der Fastnachtsumzüge beiträgt. Die Sicherheitsmaßnahmen werden von den Organisatoren ernst genommen und entsprechend umgesetzt, damit die hessischen Bürger in entspannter Atmosphäre feiern können.
Für weitere Informationen zu den Sicherheitsvorkehrungen während der Faschingszeit können interessierte Leser op-online.de, hessenschau.de und innen.hessen.de besuchen.