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Schutz vor Afrikanischer Schweinepest: Elektrozaun zwischen Mainz und Worms

Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Südhessen einzudämmen, wurden seit Mittwoch Sperrzonen eingerichtet und ein bis zu 40 Kilometer langer Elektrozaun entlang der Bundesstraße 9 zwischen Mainz und Worms installiert, nachdem in Hessen mittlerweile 64 Fälle bei Wildschweinen und mehrere Beseitigungen von Hausschweinen dokumentiert wurden.

Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest hat in der Region Südhessen und Rheinland-Pfalz alarmierende Ausmaße angenommen. Um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, wurden mehrere Maßnahmen in Kraft gesetzt, die sowohl die Landwirtschaft als auch die Wildschweinpopulation betreffen.

Einfluss auf die Landwirtschaft

Die Afrikanische Schweinepest hat bereits zu drastischen Entscheidungen in der Landwirtschaft geführt. In Hessen sind inzwischen 64 Fälle bei Wildschweinen bekannt, während in Rheinland-Pfalz 15 bestätigte Fälle gemeldet wurden. Infolge der Infektionen mussten in drei Betrieben insgesamt über 1300 Hausschweine getötet werden. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Bauern, deren Existenz jetzt durch die Epidemie gefährdet ist. Die betroffenen Betriebe im Kreis Groß-Gerau halten zwischen neun und 158 Hausschweinen und sind somit stark auf die Tierhaltung angewiesen.

Hygienemaßnahmen und regionale Sperrzonen

Um die weitere Ausbreitung der Schweinepest zu kontrollieren, wurden verschiedene Sperrzonen eingerichtet, die strikte Vorschriften beinhalten. In der Sperrzone II, die eine Fläche von etwa 100.000 Hektar umfasst, dürfen Hunde nur an der Leine geführt werden, und es gilt ein grundsätzliches Jagdverbot. Um die Wildschweinpopulation einzudämmen, wurde zudem die Sperrzone I, die noch größer ist und Teile des Hochtaunus- und des Rheingau-Taunus-Kreises umfasst, als Pufferzone etabliert. Hier wird die Jagd auf alle Wildarten zum Schutz vor einer weiteren Verbreitung der Krankheit aktiv unterstützt.

Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung

Um den Virus effizient zu bekämpfen, kommen in Hessen verschiedene Technologien zum Einsatz. Schon seit Juni, als der erste infizierte Wildschweinfall im Kreis Groß-Gerau entdeckt wurde, wurden umfangreiche Suchmaßnahmen unternommen. Diese reichen von der Suche nach Kadavern mit speziellen Hunden bis zum Einsatz von Drohnen. Solche intensiven Maßnahmen sind notwendig, um den Ursprung der Infektion zu lokalisieren und deren Ausbreitung effektiv zu verhindern.

Die Rolle des Elektrozauns

Ein weiterer entscheidender Schritt zur Eindämmung der Seuche ist der Bau eines bis zu 40 Kilometer langen Elektrozauns, der parallel zur Bundesstraße 9 und den Bahngleisen zwischen Mainz und Worms errichtet wird. Dieser soll die Bewegung von infizierten oder kranken Tieren in andere Regionen verhindern und somit die Gefahr einer Ansteckung von gesunden Tieren verringern.

Warum ist das wichtig?

Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist von großer Bedeutung nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die gesamte regionale Wirtschaft und den Tierschutz. Angesichts der sich ausbreitenden Epidemie stehen nicht nur die Tierbestände, sondern auch viele Arbeitsplätze und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln auf dem Spiel. Die Maßnahmen sind somit essenziell, um die betroffenen Gebiete zu schützen und die Lebensmittelproduktion aufrechtzuerhalten.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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