Der geplante Radschnellweg RS9, der eine bedeutende Verbindung von Baindt zum Bodensee schaffen soll, steht wieder im Fokus der Regionalentwicklung. Nach anfänglichen Bedenken und Unsicherheiten im Jahr 2020, als das Bundesverkehrsministerium grünes Licht für das 29 Kilometer lange Projekt gab, scheinen die Verantwortlichen nun entschlossen, den Herausforderungen aktiv zu begegnen.
Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel
Die Verantwortung für die Planung und den Bau liegt beim Regierungspräsidium Tübingen, unterstützt von Städten wie Friedrichshafen und Ravensburg sowie den Landkreisen Bodenseekreis und Ravensburg. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit der Kommunalverwaltungen, die sich in intensiven Gesprächen um Lösungen kümmerten. „Es war sehr ergiebig, dass alle Beteiligten am Projekt sich intensiv ausgetauscht haben, um Lösungen zu finden“, erklärte Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium, nach einem Treffen in Ravensburg.
Herausforderungen und Lösungen
Das Konzept war anfänglich in Frage gestellt worden, nachdem das Regierungspräsidium Bedenken geäußert hatte. Insbesondere ging es um die Standards der Radwege, die eine Breite von vier bis fünf Metern erforderten. Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben stellte jedoch klar, dass etwa zwei Drittel der Strecke den gewünschten Standards einer Radschnellverbindung entsprechen, während der verbleibende Teil eher als Radvorrangroute konzipiert ist, welche weniger strenge Anforderungen hat.
Bedeutung für die Region und den Klimaschutz
Dieses Projekt hat eine immense Bedeutung für die nachhaltige Mobilität in der Region. Der RS9 wird voraussichtlich nicht nur den Fahrradverkehr fördern, sondern auch zur Verbesserung der Lebensqualität durch umweltfreundliche Transportlösungen beitragen. „Die Region freut sich, weiterhin gemeinsam mit dem Land und dem Regierungspräsidium an der Umsetzung dieses wichtigen Projektes für den Klimaschutz arbeiten zu können“, sagte Thomas Kugler, Vorsitzender des Regionalverbands.
Nächste Schritte zur Umsetzung
Für die kommenden Schritte plant der Regionalverband, die Detailplanung auf die sechs Baulastträger zu übertragen. Eine enge Koordination bleibt jedoch wichtig, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Planung berücksichtigt werden. Die Stimmlage in Weingarten zeigt, wie vielschichtig die Meinungen zu diesem Projekt sind, da die Gemeinde sich gegen eine bestimmte Planung ausgesprochen hat. Weitere Gespräche werden im Herbst angestrebt, um zu einer gemeinsamen Lösung zu finden.
Seinem Ziel, eine durchgängige und attraktive Infrastruktur zu schaffen, bleibt der Regionalverband treu, dabei wird jedoch betont, dass es Unterschiede in der Umsetzung geben wird, die man akzeptieren muss. In der Zukunft könnte der RS9 als Vorbild für ähnliche Projekte dienen, die auf nachhaltige Mobilität setzen und somit wichtige Impulse für den Klimaschutz geben.