Die US-Börsen zeigen sich überaus positiv, und diese Stimmung wirkt sich auch auf die europäischen Märkte aus. Der DAX hat heute ein Rekordhoch von knapp 21.492 Punkten erreicht, was das siebte Rekordhoch im Jahr 2025 darstellt. Diese Entwicklung kam, nachdem US-Präsident Donald Trump wirtschaftsfreundliche Töne von sich gab, die den Börsen Auftrieb geben. Im Vergleich zum Vorjahr, als der DAX bei 19.909 Punkten schloss, hat der Index im laufenden Jahr bereits um 8,0 Prozent zugelegt. Trotz der positiven Entwicklung warnen Marktbeobachter jedoch vor einer möglichen Überkauftheit des DAX und weisen darauf hin, dass derzeit keine Anzeichen für Gewinnmitnahmen vorhanden sind, so Tagesschau.
Trump bekräftigte zudem seine „America First“-Politik und drängt auf niedrigere Ölpreise sowie Zinssenkungen. Dabei warnt er vor Zöllen für Unternehmen, die nicht in den USA produzieren. Diese aggressive Handelspolitik sorgt für Bedenken im Hinblick auf mögliche Handelskriege und deren Auswirkungen auf die Inflation. Die asiatischen Märkte zeigten sich heute gemischt, während der Ölpreis unter Druck bleibt. Brent-Rohöl kostet derzeit 78,39 Dollar pro Barrel. Für den Euro sieht die Lage besser aus: Er erreichte mit 1,0456 Dollar den höchsten Stand seit Dezember.
Marktentwicklungen und Ausblicke
Der positive Trend auf dem DAX wird auch durch Vorgaben von der Wall Street unterstützt. Der Dow-Jones-Index konnte um 0,9 Prozent zulegen, während der S&P 500 um 0,5 Prozent und der Nasdaq um 0,2 Prozent stiegen. Experten wie Jörg Scherer von HSBC haben den Aufwärtstrend im DAX als intakt bezeichnet. Jochen Stanzl von CMC Markets spricht sogar von einem Short-Squeeze, der die Kursgewinne anheizen könnte. Am Montagmorgen sollte der DAX unverändert bei etwa 20.900 Punkten starten, was die Möglichkeit eines weiteren Rekordhochs in den nächsten Tagen offen lässt, berichtet Investment Week.
In der Branche zeigen sich jedoch auch erste Rückgänge. Beispielsweise verzeichnet die Aktie von Infineon im DAX die größten Verluste aufgrund von enttäuschenden Branchennachrichten. Siemens Energy erlebte im vorbörslichen Handel einen Rückgang von 3 Prozent, was die UBS-Bank dazu veranlasste, einen Verkauf der Aktien zu empfehlen. Dagegen erfreut sich das Biotech-Unternehmen Formycon einer positiven Entwicklung, da die Aktien nach der Zulassung eines neuen Augenheilmittels um 3 Prozent stiegen.
Psychologische Aspekte der Anlageentscheidung
Ein zentraler Aspekt, der das Anlageverhalten der Investoren beeinflusst, ist die Psychologie. Negative Erfahrungen mit Aktien können dazu führen, dass das Risiko-Engagement sinkt. Schmerz über Verluste wird im Vergleich zur Freude über Gewinne als intensiver empfunden, was viele Anleger dazu bringt, bei Rückgängen in Panik zu verkaufen. Diese überhasteten Verkäufe geschehen häufig genau dann, wenn die Märkte am tiefsten Punkt sind. Langfristiges Denken und Ignorieren kurzfristiger Schwankungen wären rationalere Ansätze, besonders vor dem Hintergrund, dass sich Märkte nach Einbrüchen in der Regel erholen, so die Forschungsergebnisse Handelszeitung.
In einer Zeit, in der traditionelle Denkweisen durch volatile Märkte herausgefordert werden, zeigt sich, dass Emotionen eine zentrale Rolle spielen. Jörg Scherer und andere Marktanalysten betonen die Wichtigkeit eines stabilen und strategischen Ansatzes, um den aktuellen Unsicherheiten erfolgreich zu begegnen.