Vorfall | Körperverletzung, Mord/Totschlag |
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Ort | Offenbach |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
In einer bewegenden Geste der Erinnerung und des Engagements hat Dogus Albayrak, der Bruder der tragisch verstorbenen Tugce Albayrak, einen Verein gegründet, der sich für Gewaltprävention und ein friedliches Miteinander einsetzt. Anlässlich des zehnten Todestages seiner Schwester, die 2014 in Offenbach Opfer eines brutalen Angriffs wurde, möchte er das Andenken an sie bewahren und auf die gesellschaftlichen Probleme aufmerksam machen, die durch ihren Fall ans Licht kamen. Wie t-online berichtete, ist es Dogus‘ Ziel, Zivilcourage und Empathie in der Gesellschaft zu fördern.
Die schreckliche Tat ereignete sich am 15. November 2014, als die 22-jährige Tugce Albayrak nach einem Streit von einem 18-Jährigen so heftig geschlagen wurde, dass sie ins Koma fiel und zwei Wochen später starb. Tugce hatte in der besagten Nacht zwei 13-jährigen Mädchen geholfen, die belästigt wurden. Ihr mutiger Einsatz machte sie zu einer Symbolfigur für Zivilcourage, und ihr Bruder sieht es als seine Mission, dieses Vermächtnis weiterzutragen.
Ein Verein für Zivilcourage und Empathie
Der neu gegründete Tugce-Albayrak-Verein bietet unter anderem Theater-Workshops für Kinder und Jugendliche an. Hierbei stehen Themen wie Vielfalt, Inklusion sowie der Umgang mit schwierigen Gefühlen wie Hass und Rache im Vordergrund. Dogus Albayrak erklärte: „Wir haben uns entschieden, Tugces Verlust in etwas Positives zu verwandeln. Wenn wir Hass mit Hass begegnen, kommen wir aus dieser Spirale nicht mehr heraus.“ Diese Philosophie soll helfen, die Gesellschaft zu sensibilisieren und ein friedliches Miteinander zu fördern.
In Frankfurt hat der Verein eine neue Zentrale bezogen, in der künftig Lesungen und Ausstellungen stattfinden sollen. Zudem plant er einen jährlichen Spendenlauf und arbeitet an einem Erasmus-Projekt für Kinder, um Tugces Vermächtnis auch international bekannt zu machen. „Die universellen Kinder-, Frauen- und Menschenrechte sind für uns zentrale Werte“, betont Albayrak, der die Wichtigkeit dieser Prinzipien in einer Welt, die sie zunehmend infrage stellt, hervorhebt.
Ein bleibendes Erbe
Tugce Albayrak, die am 28. November 2014, an ihrem 23. Geburtstag, von ihren Eltern von den lebenserhaltenden Maßnahmen verabschiedet wurde, wird nicht nur in den Herzen ihrer Familie, sondern auch in der Gesellschaft weiterleben. Ihre Geschichte hat eine breite Debatte über Gewalt gegen Frauen und die Notwendigkeit von Zivilcourage ausgelöst. Wie RTL berichtete, wurde Tugce sogar für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, was ihre Bedeutung als Symbolfigur unterstreicht.
Die brutale Tat, die Tugce das Leben kostete, hat nicht nur ihre Familie, sondern das ganze Land erschüttert. Dogus Albayrak kämpft nun dafür, dass der Name seiner Schwester nicht in Vergessenheit gerät und dass ihr Andenken in Form von positiven Veränderungen in der Gesellschaft weiterlebt. „Wir wollen Tugces Andenken bewahren und uns mit den gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen, die ihr Fall aufgezeigt hat,“ sagte er. Der Verein ist ein Schritt in diese Richtung und ein Zeichen dafür, dass aus Schmerz auch Hoffnung und Veränderung erwachsen kann.