Offenbach

Goldregen für Lisa Tertsch: Offenbacher Triathletin überwindet alle Hürden in Paris

Nach ihrem Goldgewinn in der Mixed-Staffel bei den Olympischen Spielen in Paris am 7. August 2024 sieht sich die Offenbacher Triathletin Lisa Tertsch einem unerwarteten Stress ausgesetzt, der durch einen Marathon an Interviews und öffentlichen Auftritten nach dem Wettkampf entsteht.

Der Winzling, die Goldmedaille und der Stress: Lisa Tertsch, die 25-jährige Triathletin aus Offenbach, hat bei den Olympischen Spielen in Paris einen beeindruckenden Triumph gefeiert. Doch die Medaille bringt nicht nur Freude, sondern auch einen unvorhergesehenen Druck mit sich.

Der Tag einer Olympiasiegerin: Ein intensives Wettkampferlebnis

Lisa Tertsch hatte am Montagmorgen ihren aufregenden Auftritt in der Mixed-Staffel, die aus einem Triathlon-Format besteht. Die Staffel dauerte 22 Minuten, und die 25-Jährige benötigte all ihre Kraft für die anspruchsvollen 300 Meter Schwimmen, gefolgt von sieben Kilometern Radfahren und einem 1,8 Kilometer langen Lauf. „Ich hatte keine Vorstellung, wie anstrengend es ist, Olympiasiegerin zu sein“, erklärt sie nach dem Wettkampf. Diese Worte spiegeln den physischen und emotionalen Aufwand wider, den sie in diesen entscheidenden Moment investiert hat.

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Die Herausforderungen nach dem Wettkampf: Ein Marathon an Interviews

Nach der Siegerehrung und der Freude über die Goldmedaille begann für die Athletin die eigentliche Tortur. Ein Interview nach dem anderen folgte, von der offiziellen Pressekonferenz bis hin zu Auftritten in verschiedenen Fernsehsendungen. „Es ist überwältigend, da kommt ein Termin nach dem anderen“, schildert Tertsch den überflüssigen Stress, der auf sie einprasselt, während sie erschöpft in den Medienraum eintritt.

Eine Mütterliche Unterstützung in stressigen Zeiten

In einem der angespannten Momente fand sie Trost bei ihrer Mutter Katrin, die ein wenig für sie kochte, um ihr wieder Lebensgeister einzuhauchen. Dies zeigt, wie wichtig familiäre Unterstützung für Athleten in stressigen Zeiten ist. Lisa war sichtbar emotional und benötigte diese kleine Auszeit, um sich wieder zu sammeln.

Der Einfluss auf die deutsche Triathlon-Szene

Lisa Tertsch erlebt nicht nur als Athletin einen bedeutenden Moment, sondern auch das gesamte deutsche Triathlon-Team. Der Präsident der Deutschen Triathlon-Union, Bernd Berkhahn, beobachtete das Geschehen mit Spannung und Beifall. Er freut sich über den Erfolg Tertschs und die Tatsache, dass die Mixed-Staffel seit ihrer Einführung im Jahr 2021 einen enormen Zuspruch erhalten hat. Der Triathlon hat in Deutschland an Popularität gewonnen, was nicht zuletzt auf herausragende Leistungen wie die von Lisa sowie auf die Neuerungen im Wettkampfformate zurückzuführen ist.

Ein Blick in die Zukunft

Nachdem der Trubel abgeklungen ist, plant Tertsch ein paar entspannende Tage abseits des Sports. „Ich koche gern, das entspannt mich“, sagt sie, während sie sich auf die Semesterferien an der Elite-Universität in Harvard vorbereitet, wo sie ihren Studiengang in Ökonomie mit Nebenfach Evolutionäre Biologie fortsetzt. Trotz ihrer kürzlichen Erfolge sieht sie sich selbst noch nicht am Ende ihrer Entwicklung: „Ich sehe noch viele Verbesserungsmöglichkeiten“, äußert sie zuversichtlich.

Lisa Tertsch steht nicht nur als Olympiasiegerin im Rampenlicht, sondern symbolisiert auch die wachsende Bedeutung von stressbewusstem Umgang mit dem Druck, der mit dem Sport verbunden ist. Ihre weitere Entwicklung in einem sich ständig verändernden Umfeld bleibt spannend.

Von Gerhard Müller

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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