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Förderung und Forderung: Ernst-Reuter-Schule setzt auf doppelten Deutschunterricht für Schüler in Dietzenbach

Die Ernst-Reuter-Schule (ERS) in Dietzenbach hat eine unkonventionelle Methode eingeführt, um Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klassen mit Defiziten in den Basiskompetenzen Lesen und Schreiben zu helfen. Anstatt von einer Lehrkraft werden die Deutschstunden nun von zwei Lehrkräften unterrichtet. Laut Schulleiter Georg Köhler fehlt es den Schülern insbesondere an haptischen Fähigkeiten, die durch den vermehrten Gebrauch von E-Readern vernachlässigt wurden.

Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt nicht nur auf dem Abbau von Defiziten, sondern auch auf der intensiven Förderung der Schüler. Durch die Doppelbesetzung der Deutschstunden haben die Lehrer die Möglichkeit, individuell auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Dies ermöglicht eine gezieltere Unterstützung der Schüler sowohl bei der Nacharbeit als auch während Klassenarbeiten.

Die finanzielle Unterstützung für die Doppelbesetzung des Deutschunterrichts in den fünften und sechsten Klassen erfolgt durch den Sozialindex. Dieser Index weist Bildungseinrichtungen mit Schülern mit erhöhtem Förderungsbedarf zusätzliche Stunden oder Lehrkräfte zu. Trotz anfänglicher Bedenken bezüglich des Lehrermangels betont Thilo Hartmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hessen, dass es gelungen sei, offene Stellen zu besetzen und zukünftig auch den Mathematikunterricht in der achten Klasse mit zwei Lehrern zu besetzen.

Die Ernst-Reuter-Schule plant, den Mathematikunterricht bei allen achten Klassen mit zwei Lehrern zu besetzen, da die Schüler kurz vor dem Wechsel in die Oberstufe stehen und wichtige Prüfungen bevorstehen. Ob dieser Plan umgesetzt werden kann, hängt von der Verfügbarkeit von Lehrkräften und der Anzahl der Schüler in der achten Klasse ab. Schulleiter Georg Köhler betont die Bedeutung einer ausreichenden Anzahl qualifizierter Lehrkräfte, insbesondere im Fach Biologie, das einen akuten Lehrermangel aufweist.

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