Obertshausen ist der Schauplatz eines wichtigen Berufsinformationsabends für Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule. Lehrerin Franziska Schier berichtet von der Unsicherheit vieler Schüler, die ein Jahr vor dem Abitur noch nicht wissen, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Der Fokus liegt nicht mehr auf der Frage „Was bin ich?“ wie in vergangenen Generationen, sondern vielmehr auf „Was will ich?“. Dies spiegelt die veränderten Zielsetzungen junger Menschen wider, die ihre berufliche Zukunft aktiv mitgestalten wollen.
Der Berufsinformationsabend brachte eine Rekordzahl von 43 Praktikern zusammen, die insgesamt 31 verschiedene Berufe vorstellten. Von Automobilkaufmann bis Wirtschaftspädagoge waren eine Vielzahl von Branchen vertreten. Die Schüler hatten die Möglichkeit, Vorträge über verschiedene Berufe zu besuchen und sich inspirieren zu lassen. Trotz der großen Auswahl stellten einige Schüler die Kürze der Vorträge in Frage, da sie mehr Zeit zur Entscheidungsfindung benötigten.
Die Coronapandemie hat auch die berufliche Orientierung der Jugendlichen beeinflusst. Die Einschränkungen und die Isolation haben viele junge Menschen verändert. Psychische Gesundheitsprobleme haben zugenommen, und die Nachfrage nach psychologischer Unterstützung ist gestiegen. Besonders Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sind betroffen. Die Lehrer der Georg-Kerschensteiner-Schule beobachten diese Veränderungen und unterstützen die Schüler bei der Suche nach ihrer beruflichen Vision.
Nach dem Abitur zeigen viele Schüler den Wunsch, zunächst zu entspannen und sich zu erholen, was von ihren Eltern unterstützt wird. Lehrerin Franziska Schier hält es jedoch für wichtig, dass die jungen Menschen auch die Möglichkeit haben, sich selbst zu entfalten und verschiedene Erfahrungen zu sammeln. Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann als Übergang zwischen Schule und Berufsleben dienen und den Schülern helfen, sich selbst besser kennenzulernen und ihre Interessen zu entdecken.