Amerikanischer Journalist in Russland angeklagt: Spionagevorwürfe und politische Spannungen

Seit der Festnahme des US-Reporters Evan Gershkovich in Jekaterinburg im März 2023 sind mehr als 14 Monate vergangen. Die russische Justiz hat ihn nun offiziell wegen Spionage angeklagt. Laut der Generalstaatsanwaltschaft in Moskau soll der Korrespondent des „Wall Street Journal“ im Auftrag des CIA geheime Informationen über die Produktion und Reparatur von Rüstungsgütern in der Fabrik Uralvagonzavod gesammelt haben. Gershkovich bestreitet die Vorwürfe und beteuert seine Unschuld.

Die US-Regierung hat die Anklage als unbegründet zurückgewiesen und betont, dass Journalismus kein Verbrechen sei. Der Sprecher des US-Außenministeriums forderte die sofortige Freilassung des Reporters. Zahlreiche Medien und US-Präsident Joe Biden haben sich für Gershkovich eingesetzt und seine Freilassung gefordert. Die Verhaftung des Reporters wird als Druckmittel gegen die USA interpretiert und soll möglicherweise auch als Warnung an ausländische Korrespondenten dienen, weiterhin in Russland zu arbeiten.

Der genaue Termin für den Prozess in Jekaterinburg wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Lage der Verhandlung in der Stadt am Ural macht es jedoch schwieriger, den Prozess zu beobachten. Die Festsetzung von Evan Gershkovich zeigt die angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland sowie die Herausforderungen für ausländische Journalisten, die in Russland tätig sind.