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Mietpreisgefälle in Hessen: Warum Rhein-Main teurer ist als Nordhessen

Die Vielfalt der Mietpreise in Hessen

Die Mietpreise in Hessen zeigen eine enorme Bandbreite, die regionale Unterschiede deutlich macht. Laut dem Zensus 2022 des Statistischen Landesamts, zahlen Mieter:innen im Rhein-Main-Gebiet teilweise mehr als doppelt so viel wie in einigen Regionen Nordhessens. Diese Diskrepanz spiegelt die Vielfalt des Immobilienmarktes wider und wirft ein Licht auf die Diversität der Lebenshaltungskosten in Hessen.

Mietpreise auf dem Prüfstand

Laut den aktuellen Zahlen beläuft sich die durchschnittliche Nettokaltmiete in Hessen Mitte Mai 2022 auf 8,21 Euro pro Quadratmeter. Besonders teuer ist es für Mieter:innen in Frankfurt mit durchschnittlich 10,58 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Darmstadt mit 9,56 Euro und dem Main-Taunus-Kreis mit 9,25 Euro.

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Im Gegensatz dazu liegen die Mietpreise in Nordhessen deutlich niedriger. Der Werra-Meißner-Kreis verlangt durchschnittlich 4,81 Euro pro Quadratmeter, gefolgt vom Landkreis Waldeck-Frankenberg mit 5,08 Euro und dem Schwalm-Eder-Kreis mit 5,26 Euro.

Leerstand und Mietsituation

Interessanterweise weisen die Regionen mit den niedrigsten Mieten auch die höchsten Leerstände auf. Im Werra-Meißner-Kreis stehen 5,8 Prozent aller Wohnungen leer, während in Frankfurt und im Main-Taunus-Kreis nur 3,2 Prozent ungenutzt sind. Dies könnte auf strukturelle Unterschiede im Immobilienmarkt hindeuten.

Der Leerstand in Hessen ist oft temporär bedingt, wobei mehr als ein Drittel der leerstehenden Wohnungen auf Mieterwechsel oder Renovierungsarbeiten zurückzuführen ist. Weitere 22,6 Prozent stehen aufgrund von Baumaßnahmen leer, was zeigt, dass der Immobilienmarkt in ständiger Bewegung ist.

Vielfalt im Wohnungsmarkt

Die Daten des Zensus zeigen auch, dass mehr als die Hälfte aller verfügbaren Wohnungen in Hessen vermietet sind. Regionale Unterschiede sind auch hier erkennbar, wobei einige Landkreise einen höheren Anteil an Eigennutzung aufweisen als andere. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Wohnfläche je Wohnung wider, die von 74 Quadratmetern in Frankfurt bis zu 118,9 Quadratmetern im Vogelsberg reicht.

Die Vielfalt der Mietpreise zeigt, dass der hessische Immobilienmarkt eine facettenreiche Landschaft ist, die unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenssituationen widerspiegelt. Diese Vielfalt macht es umso wichtiger, die regionale Diversität bei der Entwicklung von Wohnraumkonzepten zu berücksichtigen. (Hanning Voigts)

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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