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Mehr Sprachvielfalt im hessischen Schulsystem: Türkisch vs. Ukrainisch – Ein Interview mit Turgut Yüksel

Die Entscheidung, Türkisch nicht als reguläre Zweitsprache an hessischen Schulen einzuführen, hat zu Missachtung unter türkischstämmigen Menschen geführt. Turgut Yüksel, SPD-Politiker, hatte als Oppositionsmitglied die damalige Landesregierung wegen mangelnder Anerkennung von Türkisch kritisiert. Trotz seiner aktuellen Rolle in der Regierungskoalition bleibt Türkisch auf einem Schulversuch beschränkt, während Ukrainisch als neues Unterrichtsfach eingeführt wurde.

Yüksel äußerte sich dazu, dass er sich über die Einführung jeder Sprache in Hessen freue und die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Sprachkompetenzen befürworte. Obwohl auch Ukrainisch nur versuchsweise angeboten wird, hatten Yüksel und die SPD gehofft, dass Türkisch wie andere Sprachen als reguläre Fremdsprache anerkannt wird.

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Die Entscheidung, Türkisch nur als Schulversuch anzubieten, führt dazu, dass viele türkischstämmige Eltern verunsichert sind. Sie befürchten, dass das Angebot möglicherweise nicht langfristig fortgeführt wird und ziehen es daher vor, ihre Kinder nicht daran teilnehmen zu lassen. Minister Schwarz argumentiert, dass nur wenige Schüler das Türkischangebot gewählt haben, was zur Nichtausweitung in den Regelbetrieb führte.

Yüksel betonte die Bedeutung der Aufklärung über die Vorteile des Pilotprojekts in der zweiten oder dritten Fremdsprache. Er betonte, dass vielen Eltern nicht bewusst sei, wie relevant dieser Schulversuch für den Bildungsweg ihrer Kinder sein könne.

Die fehlende Anerkennung von Türkisch als reguläre Fremdsprache an hessischen Schulen wird von vielen als Zeichen der Missachtung und Ausgrenzung empfunden. Dies betrifft nicht nur das Türkische, sondern auch das Griechische. Die schnelle Akzeptanz des Ukrainischen im Vergleich zum Türkischen wird als Missachtung gegenüber der langjährigen türkischen Community in Hessen wahrgenommen, die maßgeblich zur Gestaltung des Landes beigetragen hat. Trotz dieser Enttäuschung hegt Yüksel die Hoffnung, dass sich dies in Zukunft ändern könnte.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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