Die bevorstehende Wahl zum EU-Parlament am 9. Juni 2024 bringt die AfD in eine herausfordernde Position. Trotz des Versprechens, gegen die nationalen Souveränitätseinschränkungen der EU zu kämpfen, stehen die jüngsten Skandale der Partei im Fokus. Dazu gehören die Anschuldigungen illegaler Geldannahme aus Russland, die Beschäftigung eines chinesischen Spions und Sympathien für Chinas autoritäres Regime.
Die Beziehungen der AfD zur extremen Rechten in Europa sind ebenfalls belastet. Insbesondere das Verhältnis zu Marine Le Pen und ihrer Partei Rassemblement National aus Frankreich ist angespannt. Berichten zufolge prüft der RN sogar den Austritt aus der gemeinsamen Fraktion „Identität und Demokratie“ nach der Europawahl. Le Pen forderte von der AfD-Parteichefin Alice Weidel, Pläne zur Vertreibung von Migranten nicht ins Parteiprogramm aufzunehmen.
Die Ultrarechten in Italien, vertreten durch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, sehen unüberbrückbare Differenzen zur AfD. Trotz ähnlicher Positionen in der Innen- und Migrationspolitik orientiert sich Meloni außenpolitisch am transatlantischen Bündnis, im Gegensatz zur AfD.
Die AfD reagiert auf interne Skandale verunsichert, was sich auch in der Distanzierung von Spitzenkandidat Maximilian Krah zeigt. Anschuldigungen zu illegalen Zahlungen aus Russland und China belasten auch Petr Bystron, das Nummer-Zwei-Mitglied der Wahlkampfliste. Die Parteispitze gerät ebenfalls in die Kritik, da umstrittene Politiker mit fragwürdigen Kontakten prominent platziert wurden – weitere Spionagefälle werden erwartet.
Mit weiteren kontroversen Mitgliedern auf der Kandidatenliste zur EU-Parlamentswahl stehen die aktuellen Skandale möglicherweise erst am Anfang. Kritiker warnen vor unbequemen Enthüllungen, die die Partei weiter belasten könnten. Die AfD muss sich bewusst sein, dass die inneren Konflikte und Skandale ihre Glaubwürdigkeit und politische Zukunft ernsthaft gefährden könnten.
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