Marburg. Professor Andreas Neubauer, ein Pionier in der Krebsmedizin, verabschiedet sich nach einem Vierteljahrhundert als Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie am Marburger Uni-Klinikum. Neubauer, der die Klinik seit 1999 leitete, wird am 8. Mai eine besondere Abschiedsveranstaltung am Klinikum auf den Lahnbergen haben.
Trotz Angeboten von erstklassigen deutschen Klinik-Standorten blieb Neubauer Marburg treu. Die gute Zusammenarbeit mit Kollegen und die intensive Kooperation mit Professor Andreas Burchert waren ausschlaggebend. Neubauer, der sich selbst als Molekularbiologe, Internist und Onkologe sieht, war maßgeblich an Forschungsarbeiten beteiligt, die zu erheblichen Fortschritten in der Krebstherapie führten.
Auch im Alter von 66 Jahren wird Neubauer weiterhin Forschungsarbeiten fortsetzen. Er hat eine große Therapiestudie initiiert, die von der Deutschen Krebshilfe mit 1,7 Millionen Euro gefördert wird. Als Seniorprofessor der Uni Marburg wird er sich zukünftig neuen Aufgaben als wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für personalisierte Medizin (Onkologie) widmen.
Obwohl Neubauer die klinische Verantwortung für die Klinik abgegeben hat, war für ihn der Kontakt mit den Patienten stets von großer Bedeutung. Persönliche Erfahrungen, einschließlich des Krebstods seiner ersten Frau, prägten sein berufliches Engagement. Neben der Medizin pflegt Neubauer eine Leidenschaft für Musik, insbesondere das Geigenspiel. Sein Vermächtnis wird auch das Carreras-Zentrum für Leukämie in Marburg sein, dessen Einrichtung er maßgeblich vorangetrieben hat. Startenor José Carreras wird zu Neubauers Abschied erwartet.