In Rodenbach erlebte das Publikum unter dem funkelnden Mondlicht eine fulminante Premiere des Theatersstücks „Spielplatzhirsche“ im Tivoli. Gitta (Nina Gerber), eine obdachlose Frau, findet sich am Spielplatz wieder, als sie plötzlich Paul (Christian Kerkhoff) entdeckt, der sich Sorgen um seinen verschwundenen Sohn Finn macht. Glücklicherweise klärt Gitta gleich auf: Finn ist bereits von der Oma abgeholt worden. Dieses Missverständnis sorgt für Erheiterung und bringt Paul dazu, sich zunächst nicht nach Hause zu seiner Frau Jule zu trauen, was einleitend für die komischen Verwicklungen sorgt. Diverse Väter, darunter der überforderte Bernd (Klaus Heindl) und der schlafentzuggeplagte Florian (Thomas Helm), treffen ein, um den Alltag mit ihren Kindern hinter sich zu lassen — ein Aufeinandertreffen, das schnell zu einem Wettbewerb um einen Kita-Platz eskaliert, wie Gitta betont: „Am besten, im Augenblick der Befruchtung!“, wie GNZ berichtete.
Musik und ironische Konflikte
Die chaotischen Elternabende werden humorvoll von musikalischen Einlagen begleitet. Mit einer Karaoke-Maschine in der Hand bringen Paul und die anderen Väter die Fragen des Elterndaseins auf die Bühne, wo sie die Konflikte mit Liedern wie „Atemlos“ und „I want to break free“ auf ironische Weise lösen. Besonders Nina Gerber überzeugt nicht nur als Gitta, sondern auch in weiteren Frauenrollen und bringt das Publikum zum Lachen. Komische Höhepunkte sorgen für herzlichen Applaus und eine unvergessliche Aschenputtel-Vorlese-Performance steigert den Unterhaltungswert des Abends. Diese unterhaltsame Inszenierung ist bis zum 2. Februar im Tivoli zu sehen.
Eine ganz andere Schau findet sich in der literarischen Welt mit dem Stück „Jittas Sühne“ von Siegfried Trebitsch, das von George Bernard Shaw einer dramatischen Umgestaltung unterzogen wurde. Ursprünglich handelt das Stück von der Frau Jitta, die sich für eine Affäre mit dem besten Freund ihres Mannes entschuldigen muss. Shaws Änderungen verwandeln das Drama in eine tragi-komische Aufführung, die neue Wendungen und Charakterentwicklungen mit sich bringt, was auch als eine spannende Reflexion über menschliche Beziehungen betrachtet werden kann, wie es in Wikipedia dargestellt wird. Hierbei beleuchtet Shaw die komplexen Emotionen der Beteiligten und bringt nicht nur Humor, sondern auch tiefgreifende Einsichten in die menschliche Psyche zur Geltung.