Main-Kinzig-Kreis

Der Fall des KZ-Wächters Formanek: Verfahren abgelehnt wegen Verhandlungsunfähigkeit

Hanau: Der letzte KZ-Wachmann wird nicht vor Gericht gestellt

Die Entscheidung des Landgerichts Hanau, das Hauptverfahren gegen den ehemaligen SS-Wachmann Gregor Formanek (99) abzulehnen, hat Kontroversen ausgelöst. Der 99-jährige Mann aus dem Main-Kinzig-Kreis wurde aufgrund seiner dauernden Verhandlungsunfähigkeit nicht zur Rechenschaft gezogen, obwohl er wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3300 Fällen im Konzentrationslager Sachsenhausen angeklagt war.

Formanek, der einst dem Wachbataillon Sachsenhausen in Brandenburg angehörte, wird beschuldigt, die grausame und heimtückische Tötung Tausender Häftlinge unterstützt zu haben. Dokumente aus dem Bundesarchiv und dem Stasi-Unterlagenarchiv belegen seine Beteiligung an den Verbrechen während seiner Zeit in der SS.

Jurek Szarf, ein Holocaust-Überlebender, berichtete eindringlich über die barbarische Behandlung der Häftlinge im KZ Sachsenhausen durch die SS-Schergen. Seine eigene Geschichte der Deportation und des Überlebens verdeutlicht die Grausamkeit, der Tausende von Menschen ausgesetzt waren.

Nach dem Krieg wurde Formanek von der Roten Armee verhaftet und wegen Spionage und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 25 Jahren Haft verurteilt. Trotz seiner Freilassung nach zehn Jahren zog er in die Bundesrepublik und lebte unauffällig als Pförtner.

Die Entscheidung des Landgerichts Hanau, Formanek nicht vor Gericht zu stellen, stößt auf Kritik. Die Nebenkläger und die Staatsanwaltschaft Gießen planen, Beschwerde einzulegen, um eine erneute Prüfung des Falls zu erreichen. Das Oberlandesgericht in Frankfurt/Main wird letztendlich über die Zukunft dieses kontroversen Falls entscheiden.

Hessen News Telegram-Kanal
Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 18
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 98
Analysierte Forenbeiträge: 69

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"