HessenKriminalität und JustizKulturReisenWissenschaft

Kurdische Journalisten finden Zuflucht in Deutschland: Gießen als neuer Schaffensort

Die kurdischen Journalisten Nedim Türfent und Özgür Sevinç Şimşek haben als neue Stipendiaten im Programm „Hafen der Zuflucht“ des Landes Hessen Zuflucht gefunden. Beide waren in der Türkei wegen ihrer journalistischen Tätigkeit inhaftiert. Türfent, der über Menschenrechtsverletzungen gegen Kurden berichtete, verbrachte mehr als sechseinhalb Jahre im Gefängnis. Şimşek saß über fünf Jahre im Gefängnis, obwohl sie lediglich von einer Pressekonferenz berichtete. Angesichts anhaltender Bedrohungen verließen sie im Dezember ihr Heimatland und nahmen an einem Schutzprogramm in Leipzig teil, bevor sie nach Gießen kamen.

Das Land Hessen unterstützt mit dem Programm „Hafen der Zuflucht“ bedrohte Künstlerinnen und Künstler, die aus ihren Heimatländern geflohen sind. Der Verein „Gefangenes Wort“ arbeitet mit der Landesregierung zusammen und übernimmt die Auswahl der Stipendiaten sowie die praktische Unterstützung. Das Stipendium beinhaltet finanzielle Hilfe, eine Wohnung, monatliche Gelder und psychologische Betreuung. Darüber hinaus werden Auftritte organisiert, um den Künstlern eine Plattform zu bieten. Türfent plant, während seines Stipendiums Gedichte zu veröffentlichen, die er im Gefängnis geschrieben hat.

Es gibt jedoch Unstimmigkeiten bezüglich einer vorherigen Stipendiatin im Programm. Die iranische Sängerin Sahar Ajdamsani weigert sich, aus der Stipendiats-Wohnung auszuziehen, obwohl ihr Stipendium bereits beendet ist. Es besteht eine angespannte Beziehung zwischen ihr und dem Verein „Gefangenes Wort“. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Wiesbaden strebt eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten an.

Die Stipendien im Rahmen des Programms „Hafen der Zuflucht“ sollen Menschen fördern, die aufgrund ihrer literarischen, journalistischen oder künstlerischen Tätigkeit unterdrückt werden. Das Land Hessen stellte für die Jahre 2023 und 2024 jeweils 150.000 Euro für das Programm zur Verfügung, um die Kultur zu schützen und die Meinungsfreiheit zu verteidigen. In Zukunft planen Türfent und Şimşek, nach der Rückkehr in die Türkei wieder als Journalisten tätig zu sein, obwohl ihnen die Gefahren bewusst sind.

Kriminalität & Justiz News Telegram-KanalHessen News Telegram-Kanal Kultur News Telegram-Kanal Kriminalität & Justiz News Reddit Forum

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"