Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Kassel |
Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe: Dieter Ripberger, der Geschäftsführer des Staatstheaters Kassel, verlässt das Haus nach nur wenigen Monaten im Amt. Die Einigung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) wurde am Montag bekannt gegeben und sorgte für Aufregung in der Kulturszene. Wie stern.de berichtete, war Ripberger erst im Februar 2024 in seine Position berufen worden, doch bereits im September wurde er überraschend freigestellt.
Die Gründe für diese abrupten Veränderungen bleiben im Dunkeln. Ripberger selbst äußerte sich über seinen Anwalt, dass die Freistellung für ihn „völlig unerwartet und aus heiterem Himmel“ kam. Offiziell wurde erklärt, dass „weite Teile der Belegschaft hinter Dieter Ripberger stehen“ und einer möglichen Kündigung mit Unverständnis gegenüberstehen.
Ein neuer Weg für das Staatstheater
In einer Pressemitteilung des Ministeriums erklärte Ripberger, dass er bereit sei, den Gestaltungsanspruch des Staatsministers Timon Gremmels hinsichtlich der Besetzung dieser Schlüsselposition zu akzeptieren. Er betonte, es sei ihm eine Ehre gewesen, das Staatstheater durch bedeutende strategische Projekte zu begleiten. „Ich wünsche dem Haus innerhalb der nun entschiedenen Leitplanken den allerbesten Erfolg – insbesondere Ruhe, Geschlossenheit und Motivation für die gemeinsamen Ziele“, so Ripberger.
Minister Gremmels würdigte Ripbergers Engagement und die wertvollen Impulse, die er während seiner kurzen Amtszeit gesetzt hatte. Besonders hob er hervor, dass Ripberger maßgeblich an der Entwicklung und Realisierung einer Interimsspielstätte auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne I beteiligt war. „Ich bedaure es, die Zusammenarbeit mit ihm nicht fortsetzen zu können“, sagte Gremmels, wie auch nachtkritik.de berichtete.
Ein schmerzhafter Abschied
Die Freistellung von Ripberger hat nicht nur ihn selbst, sondern auch die Theatergemeinschaft erschüttert. Der Intendant des Staatstheaters, Florian Lutz, hatte Ripberger in seinem Kampf um die Rückkehr unterstützt. Die Unklarheit über die Gründe der Freistellung und die plötzliche Entscheidung des Ministeriums werfen Fragen auf, die wohl nicht so schnell beantwortet werden. Ripberger hat in seiner kurzen Zeit im Amt wichtige strukturelle Prozesse angestoßen und die Voraussetzungen für die kommende Spielzeit geschaffen. Sein Ausscheiden könnte daher nicht nur für ihn, sondern auch für das Staatstheater eine große Herausforderung darstellen.
Die Theaterwelt blickt gespannt auf die Entwicklungen in Kassel. Wer wird die Nachfolge antreten und welche neuen Impulse wird das Staatstheater unter neuer Leitung erhalten? Eines ist sicher: Die Bühne in Kassel bleibt ein Ort der Emotionen und Veränderungen.