Der Generalmusikdirektor des Kasseler Staatstheaters, Francesco Angelico, hat sein Amt niedergelegt und wird nun ausschließlich als Chefdirigent tätig sein. Diese Entscheidung wurde im Zuge eines monatelangen Streits zwischen der Intendanz und Angelico getroffen. Angelico äußerte Bedenken darüber, dass die inszenatorischen Konzepte, die Situation der Raumbühne im Opernhaus und die Arbeitsbedingungen der Orchestermusiker dazu führten, dass die Musik in den Hintergrund gedrängt wurde.
Die Neuregelung erfolgte auf Wunsch Angelicos, der betonte, dass er sich nun mit voller Aufmerksamkeit der Musik widmen könne. Diese Fokussierung auf die Musik wird es ihm ermöglichen, seine Energie und Leidenschaft entsprechend einzubringen. Nach monatelangen Konflikten zwischen Orchester, Generalmusikdirektor und Intendanz ist es nun möglich, sich wieder voll und ganz auf die Kunst zu konzentrieren. Kunstminister Timon Gremmels äußerte die Erwartung, dass das Publikum intensivere Musikerlebnisse erwarten darf.
Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor gestaltet sich schwierig, da die beiden finalen Kandidaten ihre Bewerbungsrunden abgeschlossen haben und nun das Hessisches Ministerium über die Besetzung entscheiden wird. Ein Mediationsverfahren zur Klärung von Missstimmungen am Haus wurde angekündigt, allerdings scheint dies bisher keine nachhaltigen Ergebnisse erzielt zu haben. Dennoch blickt Intendant Florian Lutz optimistisch auf die neue Saison und betont, dass der Konzertspielplan und die Opernproduktionen wie geplant realisiert werden sollen. Lediglich für die Produktion „Katja Kabanova“ wird kurzfristig ein neuer musikalischer Leiter gesucht.