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Kritik an documenta-Bürokratisierung von Kassel Ex-OBs befürchten Kreativitätsstau

Drohende Erstickung der Kreativität: Ex-Oberbürgermeister warnen vor zunehmender Bürokratie bei der documenta

Die Diskussion über die documenta in Kassel setzt sich fort, nachdem der Aufsichtsrat in dieser Woche Änderungen beschlossen hat. Nun äußern sich drei ehemalige Kasseler Oberbürgermeister – Hans Eichel, Bertram Hilgen und Wolfram Bremeier – besorgt über die zunehmende Bürokratisierung der documenta gGmbH. Sie warnen davor, dass die Kreativität erstickt werden könnte.

Die Beschlüsse des documenta-Aufsichtsrates zur Kunstschau haben Kritik hervorgerufen. Die ehemaligen SPD-Oberbürgermeister äußerten, dass die Gefahr bestehe, dass jegliche Kreativität ersticken könne. Der Aufsichtsrat hat nach einem Antisemitismus-Skandal bei der documenta 2022 einige Empfehlungen einer Managementberatung übernommen. Dazu gehört die Einrichtung eines wissenschaftlichen Beirats und die Aufnahme des Vorsitzenden als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht in den Aufsichtsrat.

Die neue Künstlerische Leitung wird nicht dazu verpflichtet sein, sich an einen Verhaltenskodex zu halten, der nur von der Geschäftsführung erstellt wird. Stattdessen soll die künstlerische Leitung ihr Konzept frühzeitig öffentlich vorstellen und erläutern, wie die Wahrung der Menschenwürde auf der Ausstellung gewährleistet wird. Trotz einigen abgeschwächten Empfehlungen der Managementberatung äußern die ehemaligen Oberbürgermeister weiterhin erhebliche Bedenken und betonen, dass die Kunstfreiheit gewahrt bleiben sollte.

Die Ex-Oberbürgermeister heben hervor, dass eine Kunstausstellung kein Wirtschaftsbetrieb sei und trotz wirtschaftlicher Regeln die Kunstfreiheit und das freie Kuratieren in Deutschland erhalten bleiben müssten. Durch die Zurückweisung von Einflussversuchen könnte der Aufsichtsrat ein positives Signal für die Kunstfreiheit setzen und der internationalen Kunstwelt zeigen, dass freies Kuratieren in Deutschland weiterhin möglich ist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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