Kassel steht vor einem erheblichen Sanierungsbedarf im Verkehrsbereich. Der Autoverkehr macht in der Stadt rund 40 Prozent des gesamten Verkehrs aus, während etwa ein Drittel der Bevölkerung zu Fuß unterwegs ist. Etwa 11 Prozent der Menschen nutzen das Fahrrad und 18 Prozent verlassen sich auf öffentliche Verkehrsmittel. Die Nutzung von Fahrrädern hat in den letzten Jahren zugenommen, während der öffentliche Nahverkehr aufgrund der Coronakrise möglicherweise eine Abnahme verzeichnet hat. Kassel ist als Oberzentrum von zentraler Bedeutung für den Pendlerverkehr.

Der Verkehrsentwicklungsplan 2030 formuliert Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation. Ein Konzept in vier Bereichen wird derzeit erarbeitet, dessen Vorstellung im ersten Quartal 2025 geplant ist. Zusätzlich wird ein City-Logistik-Konzept in den kommenden Monaten fertiggestellt. Erste Ansätze für ein Fußverkehrskonzept befinden sich in der Beteiligung.

Fokus auf Fahrrad- und Fußverkehr

Kassel wird als „15-Minuten-Stadt“ beschrieben, da viele Ziele innerhalb von 15 Minuten erreichbar sind. Bereits existierende Fahrradzonen und -straßen sollen weiter ausgebaut werden. Allerdings gibt es Zielkonflikte zwischen den Bedürfnissen von Radfahrern und Autofahrern. Der Stern zeigt ebenfalls hohen Sanierungsbedarf, was sich negativ auf die umliegenden Straßen auswirkt. Die Holländische Straße ist eine wichtige Pendlerroute und hat eine hohe Verkehrslast.

Verkehrsversuche sollen kurzfristige Lösungen bieten, jedoch ist eine langfristige Planung notwendig, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. Aktuelle Bauarbeiten, wie die Sanierung von Brücken und Autobahnen, haben ebenfalls Auswirkungen auf den Stadtverkehr. Die personelle Situation in der Stadt erschwert zudem die Umsetzung von Verkehrsmaßnahmen, darunter das Aufstellen von Schildern für Tempo 30.

Die geplante Differenzierung des ÖPNV-Angebots umfasst unter anderem gleichbleibende Linienwege unabhängig von Wochentag und Uhrzeit, schnelle direkte Verbindungen ins Stadtzentrum sowie ein dichtes Haltestellennetz. Darüber hinaus sieht der Verkehrsentwicklungsplan Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zum Abbau von Nutzungshemmnissen vor, um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen.

Quellen

Referenz 1
www.hna.de
Referenz 2
www.kassel.de
Quellen gesamt
Web: 11Social: 85Foren: 90