Eltern aufatmen: Tagesmutter siegt vor Gericht in Frankfurt
Nach einem langen Rechtsstreit konnte die Tagesmutter Lizanne Bezler vor dem Verwaltungsgericht in Frankfurt einen wichtigen Sieg erringen. Die Stadt Frankfurt wurde verurteilt, die Sachkostenpauschale neu zu kalkulieren, um angemessene Entgeltzahlungen sicherzustellen. Dieser rechtliche Erfolg hat weitreichende Auswirkungen auf die Tageseltern in der Region und gilt als Hoffnungsschimmer für die Zukunft.
Die aktuelle Sachkostenpauschale in Frankfurt beläuft sich auf 300 Euro pro Kind und Monat und wurde seit 2010 nicht erhöht, obwohl die Kosten für Tageseltern erheblich gestiegen sind. Diese Geldleistung muss Miete, Nebenkosten, Spielzeug, Bastelmaterial, Lebensmittel, Getränke und Versicherungen abdecken. Lizanne Bezler berichtet von persönlichen finanziellen Einbußen in den vergangenen Jahren aufgrund der unzureichenden Entgelte.
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts, die Höhe der Sachkostenpauschale als unangemessen einzustufen, verdeutlichte, dass die tatsächlichen Kosten für die Kindertagespflege in die Berechnung einbezogen werden müssen. Aspekte wie Renovierungskosten und Anschaffungskosten für Kindermobiliar waren bisher nicht berücksichtigt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig und es besteht die Möglichkeit einer Berufung am Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel.
Die Stadt Frankfurt hat nach dem Urteil angekündigt, die schriftliche Begründung eingehend zu prüfen, um die Konsequenzen für die Kindertagespflege zu ermitteln. Unabhängig von der gerichtlichen Entscheidung strebt das Bildungsdezernat unter Stadträtin Sylvia Weber weiterhin an, die Situation der Tageseltern zu verbessern und eine gerechte Bezahlung sicherzustellen.
Es ist geplant, eine Satzung einzuführen, die die Arbeitsbedingungen der Tageseltern regelt und eine faire Bezahlung gewährleisten soll. Dazu gehört die Abschaffung der Degression, eine einheitliche Förderung aller betreuten Kinder und die Erhöhung der Sachkostenpauschale. Obwohl rechtliche Bedenken aufgetreten sind, wird intensiv an der Ausgestaltung der Satzung gearbeitet, um eine rechtssichere Regelung zu gewährleisten und möglicherweise zusätzliche Gelder an die Tagesfamilien auszuzahlen.