Kassel

Eisheilige: Moderne Landwirtschaft trotzt traditionellen Bauernregeln

Wir haben nachgefragt: Sind die Eisheiligen noch relevant für Gärtner und Landwirtschaft?

Heute beginnen die Eisheiligen, eine Zeit, die traditionell mit möglichen Frosteinbrüchen verbunden ist. Diese Tage, benannt nach den Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, werden als letzte mögliche Tage des Frühjahres für Frost betrachtet. Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst erklärt, dass die Eisheiligen statistisch signifikante Wettersingularitäten darstellen, die zwischen Anfang April und Mitte Mai auftreten können, jedoch in diesem Jahr wahrscheinlich milde Temperaturen erwarten lassen.

Die Auswirkungen der Eisheiligen auf die Landwirtschaft sind heutzutage nicht mehr so schwerwiegend wie in der Vergangenheit. Erich Schaumburg vom Kreisbauernverband Kassel betont, dass heimische Pflanzen generell gut mit Kälte umgehen können. Dennoch können Frostphasen sensible Pflanzen wie Gemüse und Obst beeinträchtigen. Hobbygärtner wie Jörg Schuster im Kleingärtnerverein Herchenbach pflanzen Setzlinge zur Sicherheit im Gewächshaus an, um sie vor unerwarteten Temperaturschwankungen zu schützen.

Einige Kleingartenvereine wie der Verein Altenbauna in Baunatal sind optimistisch, dass die Eisheiligen in diesem Jahr bereits vorbei sind und die Gartensaison beginnen kann. Trotz einiger Frostschäden Ende April halten sie keine weiteren Kälteeinbrüche mehr für wahrscheinlich. Andere, wie Gudrun Kahl in Bad Emstal-Riede, berichten jedoch von schwerwiegenden Frostschäden Ende April, die die Blüten vieler Pflanzen zerstört haben. Sie hoffen, dass die Eisheiligen bereits vorüber sind und keine weiteren Frostschäden verursachen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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