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Die tödliche Gefahr der Internet-Challenges: Ein Blick hinter die Fassade

Die Blackout-Challenge hat durch die Verbreitung auf Social-Media-Plattformen wie Tiktok weltweit bereits zu mehreren Todesfällen geführt. Selbst im Kreis Kassel wurde ein Mädchen durch diese lebensgefährliche Mutprobe Opfer des gefährlichen Trends. Dr. Dietmar Eglinsky, Direktor der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit in Kassel, betont, dass Kinder und Jugendliche nicht einfach aus reinem Selbstzweck an solchen Challenges teilnehmen. Vielmehr sei der Drang nach Anerkennung ein zentraler Aspekt. Insbesondere Kinder mit einem starken Bedürfnis nach Anerkennung seien gefährdet, da die digitalen Medien unmittelbare Bestätigung bieten und eine Vielzahl von Nutzern auf der Suche nach Aufmerksamkeit sind.

Kinder, die in unsicheren oder belastenden familiären Umgebungen aufwachsen, haben laut Dr. Eglinsky ein höheres Risiko, Gefahren zu ignorieren und sich an riskanten Challenges zu beteiligen. Diese Kinder können aufgrund von Konflikten, Überforderung oder generellen Mangelzuständen anfälliger sein. Ähnlich wie bei Suchterkrankungen suchen viele Jugendliche starke Empfindungen, wobei das Bedürfnis nach intensiver Erfahrung steigernden Reizen zu gefährlichem Verhalten führen kann.

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Die Einflüsse der digitalen Medien haben das Risiko von Mutproben für Jugendliche erhöht. Der ständige Konsum sehr kurzer Videos auf Plattformen wie Tiktok führt dazu, dass Nutzer immer wieder nach neuen und aufregenden Inhalten suchen. Der Algorithmus dieser Plattformen prägt auch das Selbstbild von Jugendlichen und verstärkt Stereotypen. Tiktok betonte auf Anfrage, keine direkte Verbindung zur Blackout-Challenge zu haben und darauf zu achten, entsprechende Inhalte zu entfernen.

Eltern sollten offen mit ihren Kindern über die potenziellen Gefahren der digitalen Welt sprechen und ein regelmäßiges Gespräch über deren Online-Aktivitäten führen. Verbote könnten das Verlangen nach Verbotenem verstärken, daher empfiehlt es sich, ein authentisches Interesse zu zeigen und die Kinder zur Offenheit zu ermutigen. Im Falle, dass Kinder bereits an gefährlichen Mutproben teilgenommen haben, ist es wichtig, einfühlsam nach den Hintergründen zu fragen und das Thema als familiäres Problem anzugehen.

Dr. Eglinsky appelliert an die Betreiber von Social-Media-Plattformen, ihre gesellschaftliche Verantwortung zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um gefährliche Trends einzudämmen. In Anbetracht der Risiken und potenziellen Folgen solcher Mutproben ist es entscheidend, dass Plattformen eine aktive Rolle übernehmen, um Nutzer, insbesondere Jugendliche, vor schädlichen Inhalten zu schützen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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