In Kassel kam es während der Silvesternacht 2024 wiederholt zu Verstößen gegen das Feuerwerksverbot, das in großen Teilen der Innenstadt galt. Insbesondere auf dem Friedrichsplatz wurde trotz des Verbots umfangreich geböllert, was zu einer bedenklichen Luftqualität führte, die mit einer hohen Feinstaubbelastung einherging. Die Szenerie erinnerte an bürgerkriegsähnliche Zustände, da die Polizei zwar präsent war, jedoch nicht eingriff. Der Vorfall wirft Fragen auf, wie das Verbot besser durchgesetzt werden kann.

Stadtsprecher kündigte einen Austausch der Sicherheitsbehörden an, um die Vorfälle während der Silvesternacht aufzuarbeiten. Während die Nacht in Kassel im Vergleich zu anderen Großstädten ohne besondere Vorkommnisse verlief, ist die Diskussion über die Konsequenzen des Verbots und der Vorfälle in den Feuerwerksverbotszonen weiterhin im Gange.

Reaktionen und Forderungen

Die Grüne Politikerin Eva Koch äußerte, dass viele Bürger von dem Verbot nichts mitbekommen hätten. Sie forderte bessere Hinweise für das nächste Jahr. Zudem wurde die erste Lasershow vor dem Rathaus als Alternative zum Feuerwerk angekündigt, die auf Antrag der Grünen organisiert worden war. Kritische Stimmen kamen von CDU-Fraktionschef Maximilian Bathon, der mehr Videoüberwachung und zusätzliches Personal für die Stadtpolizei forderte. FDP-Kollege Sascha Bickel bezeichnete das Verbot als ein politisches Feigenblatt, das ohne Durchsetzungsmöglichkeiten bleibe.

Wie Tagesschau.de berichtete, gab es auch in anderen hessischen Städten Böllerverbote, um die Sicherheit an Silvester zu gewährleisten. Innenminister Roman Poseck (CDU) erklärte, dass Hessen gut vorbereitet sei. In vielen Kommunen, darunter auch Frankfurt und Wiesbaden, wurden umfassende Regelungen getroffen, um den Einsatz von Feuerwerk zu unterbinden.

Zusätzlich warnen Umwelt- und Tierschützer vor der Luftverschmutzung und dem Stress, den Feuerwerk für Tiere verursacht. Auch Mediziner weisen auf die Verletzungsgefahren durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik hin. In Kassel wurden die zentralen Innenstadtbereiche und Parks als Feuerwerksverbotzonen deklariert, was durch den Appell an die Rücksichtnahme auf Tiere untermauert wird.

Die Kasseler Polizei kann derzeit keine verlässlichen Aussagen über die Menge des gezündeten Feuerwerks geben, vermutet jedoch, dass mehr als in den Vorjahren gezündet wurde. Hinweise auf das Zünden illegaler Knaller, wie Kugelbomben, liegen bislang nicht vor.