Groß-GerauHessen

Jäger packen an: Intensivierung der Maßnahmen gegen die Schweinepest in Hessen

Im Juli 2024 sind Hessens Jäger stark gefordert, um die Ausbreitung der Schweinepest in einer neuen Pufferzone rund um den Kreis Groß-Gerau einzudämmen, indem sie mit Drohnen, Wildkameras und Kadaversuchhunden die Wildschweinepopulation aktiv bekämpfen und damit die Gesundheit der Tiere und die wirtschaftliche Sicherheit der Landwirte sichern.

Die Rolle der Jägerschaft im Kampf gegen die Schweinepest und ihre Auswirkungen auf die Gemeinschaft

In Hessen hat der Ausbruch der Schweinepest nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Jägerschaft vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel beleuchtet die Maßnahmen der Jäger und die weitreichenden Folgen für die betroffenen Regionen.

Hintergründe des Ausbruchs

Die ersten Fälle der Schweinepest wurden Mitte Juni in einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt, was zu weiteren Ausbrüchen in Hausschweinbeständen führte. Die Krankheit, die vorwiegend Wildschweine betrifft, ist für Menschen und Haustiere ungefährlich, jedoch hoch ansteckend unter Schweinen, was zu massiven wirtschaftlichen Einbußen bei Landwirten führen kann.

Maßnahmen zur Eindämmung

Im Zuge der Bekämpfung der Schweinepest kommen in Hessen modernste Technologien zum Einsatz. Die Jägerschaft ist aktiv an der Überwachung und Reduktion der Wildschweinepopulation beteiligt. Unter anderem werden etwa 50 ausgebildete Kadaversuchhunde sowie Wildkameras verwendet, um die Population effektiv zu überwachen. Zudem befinden sich täglich rund 20 Drohnen im Einsatz, um die Jagdgebiete vor der Ernte nach lebenden oder toten Wildschweinen abzusuchen. Dies ist entscheidend, da Kadaver das Getreide mit dem Virus kontaminieren könnten.

Gebietseinteilung und deren Bedeutung

Nach den Vorgaben der EU wurde Hessen in verschiedene Zonen eingeteilt: «Sperrzone 1» (Pufferzone) und «Sperrzone 2». Die etwa 150.000 Hektar große Pufferzone sieht verstärkte Jagdaktivitäten vor, um die Wildschweinpopulation zu verringern. In der näheren Umgebung des Ausbruchs gilt ein striktes Jagdverbot, um die Tiere nicht unnötig zu stressen. Die betroffenen Gebiete umfassen mehrere Landkreise und Städte, darunter Frankfurt am Main und Wiesbaden.

Die Belastung für die Jägerschaft

Die Jägerschaft ist sich der Dringlichkeit bewusst und zeigt sich betroffen über das Leid der Wildschweine. Laut Markus Stifter, Sprecher des Landesjagdverbandes, sei die gegenwärtige Situation unerträglich, insbesondere wenn man die qualvollen Tode der Wildschweine betrachte. Auch die Landwirte, die Schweine halten, spüren die Auswirkungen – viele stehen vor einer existenziellen Bedrohung.

Aufruf zur Zusammenarbeit und Verständnis

In dieser schwierigen Zeit appelliert die Jägerschaft an die Bevölkerung, Verständnis für die neuen Auflagen zu zeigen, wie beispielsweise den Leinenzwang für Hunde. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Gemeinschaft hängt von einer effektiven Bekämpfung der Schweinepest ab, nicht nur um die Gesundheit der Tiere zu schützen, sondern auch um die wirtschaftlichen Bedingungen der betroffenen Landwirte zu stabilisieren.

Insgesamt zeigt sich, dass der Kampf gegen die Schweinepest eine Gemeinschaftsanstrengung ist. Die Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft, Landwirten und der Öffentlichkeit ist von großer Bedeutung, um die Seuche erfolgreich einzudämmen und die regionalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu mildern.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"