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Hessischer Landwirtschaftsminister: Neue Wege im Umgang mit Wölfen

Neue Wege im Umgang mit Wölfen: Hessen plant Förderung für Weidetierhalter

In Hessen zeigt sich eine gespaltene Gesellschaft in Bezug auf die Rückkehr der Wölfe. Der neue Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) hat angekündigt, Weidetierhaltern besser zu helfen. Bei einem Besuch einer Schäferei in der Rhön versprach er eine verbesserte Förderung von Schutzmaßnahmen und eine einfachere Entschädigung bei Wolfsangriffen auf Herden. Jung betonte die Notwendigkeit einer Regulierung der wachsenden Wolfspopulation durch Bejagung.

Der Minister bekräftigte den Plan, den Wolf in das Jagdrecht aufzunehmen, obwohl die Entscheidung letztlich bei der EU liegt. Des Weiteren kündigte er an, das hessische Wolfszentrum von der Naturschutzbehörde zur Forstverwaltung zu übertragen. Ein Schäfer in der Rhön berichtete dem Minister von Problemen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen und kritisierte die Bürokratie. Es sei essenziell, einen Kompromiss zwischen den Interessen der Landwirtschaft und dem Schutz der Wölfe zu finden.

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Der Naturschutzbund Hessen bezeichnet die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht als „kontraproduktive Scheinlösung“. Nach einer Zeit befristeten Ausnahmegenehmigung für den Abschuss von zwei Wölfen in der Rhön hatte das Kasseler Verwaltungsgericht die Maßnahme vorläufig gestoppt. Auch in Bayern wird über den Umgang mit Wölfen kontrovers diskutiert, wobei einige für eine schnelle Entnahme sind, während Umwelt- und Tierschützer den Schutz der Art betonen.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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