Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Hessen Cyber Competence Centers (Hessen3C) besuchte Hessens Innenminister das Kompetenzzentrum. Dabei wies er auf die bestehende Bedrohungslage hin, betonte aber auch die vielfältigen Angebote des Landes Hessen zur Stärkung der Cyber-Resilienz der Kommunen. Seit der Eröffnung im April 2019 arbeiten rund 50 IT-Fachleute im Hessen3C, um die Cyber-Sicherheit von Landesverwaltung, Kommunen, Unternehmen und Betreibern Kritischer Infrastrukturen zu verbessern.
Der Minister betonte die verstärkte Gefahr von Ransomware-Angriffen, besonders nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und der Zunahme von Cyberkriminalität. In diesem Jahr wurden sieben Cyberangriffe auf hessische Kommunen gemeldet, im Gesamten waren es seit 2022 58 Fälle. Obwohl die meisten Attacken oberflächlich blieben, mahnte der Minister zur Ernsthaftigkeit des Themas und forderte die Kommunen auf, die vorhandenen Angebote zur Cyber-Sicherheit zu nutzen.
Um die Resilienz der Kommunen zu stärken, bietet das Hessen3C realistische Übungsszenarien im Hessischen Cyberabwehrausbildungszentrum und unterstützt mit dem Kommunalen Dienstleistungszentrum Cyber-Sicherheit bei Analysen und Maßnahmenplänen. Kostenfreie Beratungsleistungen werden von zahlreichen Kommunen bereits wahrgenommen, wobei einige sogar fortgeschrittene Maßnahmen zur Erhöhung der Cyber-Resilienz durchgeführt haben.
Das neue Aktionsprogramm Kommunale Cyber-Sicherheit (AKC) des Hessen3C zielt darauf ab, die bestehenden Angebote in Zusammenarbeit mit den Kommunalen Spitzenverbänden weiterzuentwickeln. Ein erstes konkretes Hilfspaket namens „Mobile Soforthilfe-Paket Kommunikation“ wurde bereits auf den Weg gebracht, um von Cyberangriffen betroffenen Kommunen bei der Wiederherstellung der Kommunikations- und Arbeitsfähigkeit zu unterstützen. Weitere Maßnahmen und Module des AKC sind in Planung und sollen zukünftig umgesetzt werden.