Herzenskrieger: Erster Patient mit Titan-Herz feiert zehnten

Niedersachsen: Ein Herz aus Titan – 10 Jahre Lebensretter für Kurt Müller

Das Leben von Kurt Müller aus Hessen wurde vor genau zehn Jahren durch ein medizinisches Wunder in der Medizinischen Hochschule Hannover neu definiert. Mit dem Einsetzen eines Titan-Herzens erhielt der 66-jährige vierfache Familienvater eine zweite Chance, die sein Leben radikal veränderte. Müller ist der weltweit erste Patient, dem das innovative Modell HeartMate 3 implantiert wurde.

Eine lebensrettende Entscheidung

Vor der lebensverändernden Operation litt Müller an schwerer Herzinsuffizienz, was zu einem dramatischen Rückgang der Herzleistung führte und sein Leben bedrohte. Nach Jahren des Leidens, einschließlich epileptischer Anfälle und Koma, wurde Müller mit der Wahl konfrontiert, zwischen einem Kunstherz oder der Hoffnung auf ein Spenderorgan.

Entscheidend für ihn war die Tatsache, dass die Ärzte ihm nur noch Stunden gaben. Und so wurde sein Körper mit einer mechanischen Pumpe ausgestattet, die durch Magnete reibungsfrei arbeitet und seine Lebenserwartung drastisch verlängerte.

Ein neues Lebensgefühl

Heute, nach einem Jahrzehnt mit seinem Titan-Herz, hat sich das Leben von Kurt Müller radikal verändert. Von einem Zustand, in dem ein Spaziergang unmöglich schien, bis hin zu täglichen acht Kilometern Laufen – sein Herz aus Titan hat ihm eine Aktivität und Lebensqualität geschenkt, die er als unmöglich erachtete.

Seine Dankbarkeit erstreckt sich nicht nur auf das medizinische Team in Hannover, sondern auch auf das Konzept von Kunstherzen als echte Alternative für Patienten, die auf eine Transplantation warten.

Künstliche Herzen als Zukunft

Die Entwicklung von Kunstherzen wie dem HeartMate 3 zeigt ein großes Potenzial, das zukünftig sogar mit Spenderorganen konkurrieren könnte. Mit neuen Technologien, die drahtloses Aufladen ermöglichen, können Kunstherzen möglicherweise in Zukunft die Transplantationen ganz oder teilweise ersetzen.

Prof. Dr. Arjan Ruhparwar aus der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie sieht in dieser Entwicklung eine vielversprechende Zukunft für Patienten mit Herzinsuffizienz.