Die Kinderärzte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und der Region Nordhessen warnen Eltern vor der Verwendung dubioser Hausmittel und Internettipps bei Insektenstichen. Mit dem Beginn der Insektensaison steigt auch die Gefahr von Mücken- und Wespenstichen. Mediziner im Kreis behandeln vor allem Stiche einheimischer Arten, während invasive Arten wie die Asiatische Hornisse noch kein großes Problem darstellen. Dr. Carolin Blüml, Chefärztin am Klinikum Hersfeld-Rotenburg, betont die lebensbedrohliche Gefahr von Insektenstichen, insbesondere für allergische Kinder. Sie warnt vor experimentellen Hausmitteln wie Erde oder Mehl, die die Situation verschlimmern können.
Die Ärztin warnt auch vor der unkontrollierten Suche nach medizinischen Ratschlägen im Internet. Viele Eltern neigen dazu, Symptome zu googeln und falsche Diagnosen zu stellen, was zu gefährlichen Konsequenzen führen kann. Trotzdem erkennt Blüml den Wert von Online-Informationen bei der Nachsorge an. Sie empfiehlt Eltern, seriöse Websites für medizinische Informationen zu nutzen und Flyer mit vertrauenswürdigen Adressen zur Hand zu haben.
Im Falle von Insektenstichen sollten Eltern beachten, dass leichte Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle normal sind. Eine Schwellung von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser wird als akzeptabel angesehen. Es wird empfohlen, die Einstichstelle zu spülen, zu kühlen und direkten Hautkontakt mit Eis zu vermeiden. Bei anhaltenden Symptomen oder Notfällen raten die Ärzte dazu, umgehend medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.