Cetin Gültekin, der ältere Bruder eines der Opfer des rassistischen Terroranschlags von Hanau vor vier Jahren, wird zu einer Diskussionsveranstaltung nach Bad Hersfeld kommen. Am 19. Februar 2020 erschoss Tobias Rathjen in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund, bevor er sich selbst tötete. Der brutale Akt war von rechtsextremen und rassistischen Motiven geprägt. Trotz der vergangenen Jahre leiden die Familien der Opfer noch immer unter den tragischen Ereignissen und kämpfen um die Aufarbeitung der polizeilichen Maßnahmen in Hanau.
Cetin Gültekin, der bei dem Anschlag seinen 37-jährigen Bruder verlor, hat mittlerweile ein Buch über die schrecklichen Vorfälle und seinen Bruder verfasst. Auf Einladung des Bündnisses „Bunt statt Braun“ wird er am Mittwoch, den 5. Juni, an einer Veranstaltung in Bad Hersfeld teilnehmen.
Trotz des vergangenen Leids nach dem Verlust seines Bruders gibt Gültekin an, dass sich seine Situation verschlimmert habe. Er kritisiert das zunehmende Ausmaß von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft. Gültekin appelliert an die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Migrationshintergrund zu schützen und extremistische Strömungen zu bekämpfen.
Die Diskussionsveranstaltung in Bad Hersfeld, organisiert von der Initiative „Bunt statt Braun“, bietet eine Plattform zur Auseinandersetzung mit den Folgen des Hanauer Anschlags. Neben Cetin Gültekin wird auch Hagen Kopp über die Rolle der Polizei bei den Anschlägen von Hanau sprechen. Die Moderation wird von Hasibe Ösazlan geleitet. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 5. Juni, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Hohe Luft in Bad Hersfeld statt. Der Eintritt ist frei.
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